Menu

31.07.2012

Bürkle liegt zum Halbjahr im Plan

Maschinenbauer blickt auf gutes, erstes Halbjahr zurück. Auslastung bis Jahresende gesichert. Freudenstädter entwickeln Maschinen zur Herstellung von Verbundstoffplatten für Automobil- und Luftfahrtindustrie.

Das erste Halbjahr 2012 ist für den auf Pressen und Beschichtungsanlagen spezialisierten Maschinenhersteller positiv verlaufen. Das gesteckte Umsatzziel von 94 Millionen Euro will die Robert Bürkle GmbH mit Hauptsitz in Freudenstadt bis Jahresende erreichen. Geschäftsführender Gesellschafter Hans-Joachim Bender blickt zuversichtlich auf die zweite Jahreshälfte: Die Auftragsbücher für das dritte und vierte Quartal seien gut gefüllt. Rund 88 Prozent des geplanten Umsatzes seien schon heute im Haus. „Trotzdem freuen wir uns über kurzfristige Aufträge“, räumt Bender ein und signalisiert, dass der Mittelständler flexibel auf Anfragen reagieren kann.

Nach aktuellem Stand verteilen sich die Umsätze für 2012 folgendermaßen:

65 Prozent entfallen auf die Business Unit Oberfläche, zu der die Holzwerkstoff-, Glas-, Automobil- und graphische Industrie zählen. Mit 19 Prozent ist die Sparte Leiterplatte und Plastikkarten das zweitstärkste Geschäftsfeld. Die weltweite Absatzflaute im Photovoltaikmarkt spürte auch Bürkle. Immerhin noch rund 14 Prozent seines Umsatzes will der Maschinenbauer hier erzielen. Mit drei Prozent steuert die Karlsruher Tochter Fiber Engineering ebenso einen Anteil zum Gesamtumsatz bei. Die Ingenieurgesellschaft entwickelt Maschinen, auf denen Automobilhersteller ökologische Dämmplatten produzieren.

Bürkle gleicht die Zurückhaltung im Solargeschäft mit Aufträgen vor allem aus den Business Units Oberfläche sowie Leiterplatte und Plastikkarten aus. So konnte der Anlagenhersteller in der ersten Jahreshälfte den größten Einzelauftrag der Unternehmensgeschichte verbuchen. Ikea-Lieferant und Zerlegtmöbelhersteller Maja mit Standorten im fränkischen Kasendorf und im sächsischen Wittichenau investiert insgesamt rund 50 Millionen Euro, um seine Produktion zu erweitern. Bürkle liefert hier Anlagen, die Leichtbauplatten herstellen und diese Werkstücke mit Finishfolie, Lack oder im indirekten Tiefdruck beschichten. Parallel dazu sichert ein Großauftrag aus den USA einen stabilen Umsatz im Geschäftsfeld Leiterplatte und Plastikkarten. Für die Unternehmensgruppe Rogers liefert Bürkle eine Anlage, auf der jährlich bis zu 720.000 m² Basismaterial für die Leiterplattenindustrie produziert werden können. Geliefert wird die Anlage im ersten Quartal 2013.

In Summe ist Bender mit der Gesamtentwicklung des Unternehmens zufrieden. Durch Standbeine in verschiedenen Märkten sei Bürkle krisenfest. Um das auch in Zukunft zu bleiben, investiert das Unternehmen in die Diversifikation. Neustes Projekt seien Maschinen, auf denen Verbundwerkstoffplatten aus Glas- und Kohlefasern hergestellt werden. Abnehmer sieht Bender in der Automobil- und Luftfahrtindustrie. Künftig können Bürkle-Pressen Motorhauben, Kotflügel oder Autotüren herstellen. Ebenso sei es denkbar, dass Innenraumverkleidungen von Flugzeugen auf Maschinen aus Freudenstadt produziert werden. Hintergrund ist ein wachsender Markt an Leichtbauteilen, die beim Energie sparen helfen. Die Zukunft sieht Bürkle in der Entwicklung von Anlagen, die Produkte zur Energieerzeugung, -einsparung und -speicherung herstellen.