08.09.2015
Die Energiekosten steigen nahezu stetig. EIRICH hat sich als Ziel gesetzt, der Keramischen Industrie Aufbereitungswege aufzuzeigen, welche es dem Kunden ermöglichen, Energie zu sparen.
Schwerpunkte der Präsentation auf der diesjährigen Messe sind die wirtschaftliche Herstellung von Pressgranulaten im Wege der Aufbauagglomeration im EIRICH-Granuliermischer sowie die kostengünstige Schlickerherstellung im EIRICH-Dispergiermischer. Damit werden insbesondere die Hersteller von Wand- und Bodenfliesen sowie von Sanitärkeramik angesprochen.
Ein wesentlicher Kostenfaktor bei der Produktion von keramischen Fliesen sind die bei der Herstellung anfallenden Energiekosten. Hierzu werden Nasstrommelmühlen und Sprühtrockner eingesetzt, die in der Regel mit Erdgas- oder Ölfeuerungen beheizt werden. Der Masseschlicker mit einem Wasseranteil von z. B. 35 % wird in Sprüh- oder Zerstäubungstrocknern bei Temperaturen bis 400 °C auf einen Restfeuchtegehalt von sechs bis sieben Prozent Wasser getrocknet. EIRICH hat im Markt erfolgreich ein Verfahren eingeführt, in dem das Pressgranulat auf dem Wege der Aufbauagglomeration erzeugt wird. Es muss dann nur von Granulierfeuchte elf Prozent auf Pressfeuchte sechs bis sieben Prozent zurückgetrocknet werden, was deutliche energetische Vorteile bringt. Mittels Kornstandardisierung werden Ausbeuten von nahezu 100 % der Sollkörnung erreicht. Das hinsichtlich der Fließfähigkeit mit Sprühkorn vergleichbare Granulat ist (im Gegensatz zu mit Wetting-Methoden hergestellten Massen) auch für die Produktion großformatiger Fliesen (z. B. 800 x 800 mm) geeignet. Die Einsparungen (mit bis zu 60 % weniger Energieverbrauch, bis zu 80 % weniger Wasserverbrauch, bis zu 100 % weniger Additive) sind beträchtlich - bei einem großen Hersteller in Thailand mit einer Produktion von
32 t/h werden Einsparungen von mehr als 3,5 Mio. US-$ pro Jahr realisiert.
Für die Sanitärkeramik spielt beim Schlickerguss oder bei der Druckfiltration die Schlickerqualität eine entscheidende Rolle. Zur Schlickeraufbereitung aus Tonen und Hartstoffen sind ein- und mehrstufige Verfahren üblich. Die einstufigen arbeiten mit Kugelmühlen. Bei den mehrstufigen Verfahren werden zunächst die tonigen Rohstoffe in Rührbehältern „gelöst“, also dispergiert, und dann die Hartstoffe zugegeben. Beide Verfahren sind - bedingt durch niedrigen Leistungseintrag - durch lange Prozesszeiten gekennzeichnet. Hier ergeben sich deutliche Vorteile durch Einsatz eines EIRICH-Dispergiermischers. Die Aufbereitung erfolgt über die plastische Phase; durch den wesentlich höheren Leistungseintrag können die Aufbereitungszeiten deutlich reduziert werden, bis in Bereiche unter 30 Minuten; die resultierende Energieeinsparung kann, verglichen mit Rührer oder Kugelmühle, bis 50 % betragen. Aufgrund der langen Prozesszeiten bei der Rührer- oder Kugelmühlenaufbereitung müssen mehrere dieser Aggregate nebeneinander betrieben werden, um die Produktion ausreichend zu versorgen. Die schnellere EIRICH-Technik bringt hier deutliche Vereinfachungen mit weniger Aggregaten, was zudem auch Einsparungen beim Service bzw. bei der Instandhaltung ermöglicht.
Natürlich finden auch Interessenten aus anderen Bereichen der Keramischen Industrie kompetente Beratung, für Mischen, Pelletieren, Granulieren, Kneten, Trocknen sowie Feinmahlen, ebenso wie für die Aufbereitung von Massen für Trockenpressen, Feuchtpressen, isostisches Pressen, Extrudieren, Spritzgießen, Schlickerguss und Foliengießen. Das einzigartige Arbeitsprinzip des EIRICH-Mischers, der die Weiterentwicklung des Ringtrogmischers sowie des Planetenmischers darstellt, gestattet die Verarbeitung aller möglichen Konsistenzen; oft können mehrere Aufbereitungsschritte in ein einziges Aggregat verlegt werden.
Die Vorteile dieser Technik, die abgestuft in Baugrößen von 1 Liter bis 12.000 Liter zur Verfügung steht, werden heute in einer Vielzahl von Teilbereichen der Keramischen Industrie genutzt, von A wie Anodenmassen (Kohlenstoffmassen) - über Blähton, Brennhilfsmittel, Dentalkeramik, Elektroporzellan, Ferrit, Feuerfeste Werkstoffe, Feuerfestrohstoffe, Granulate für additive Fertigung, Hartmetall, Katalysatoren, keramische Proppants, Mahlkugeln, Porzellan, Sanitärkeramik, Schleifmittel und Schleifwerkzeuge, Steinzeug, Streichpigmente für die Papierherstellung, Technische Keramik – bis Z wie Ziegel. In einigen Branchen ist der EIRICH-Mischer weltweit bereits der Standard – kein anderes Aggregat kann harte Einsatzstoffe wie Korund oder Siliziumcarbid ohne größeren Verschleiß verarbeiten.
Die Fähigkeit des EIRICH-Mischers, mit nahezu beliebigen Werkzeuggeschwindigkeiten zu arbeiten, wird zunehmend auch für Recyclingausgaben genutzt; wenn es z. B. gilt, Schlämme, Grünbruch, Masserücklauf/Verschnitt und Stäube weiterzuverarbeiten.
In der Keramischen Industrie noch wenig bekannt ist die „Vakuum-Mischtechnik“, die es erlaubt, wasser- oder lösungsmittelhaltige Mischungen im Mischer / Kneter zurück zu trocknen, auch unter Ex-Schutz. Mehrere Anlagen laufen hier in der Pulvermetallurgie, ersparen dort den Einsatz eines Sprühturms. Ebenso noch wenig bekannt sind neuzeitliche Mischer-Beheizungsmethoden, die Warm- oder Heißmischen – mit Temperaturen bis zu 350 °C – ermöglichen. Insbesondere für die Hersteller von Kohlenstoff- und Feuerfest-Erzeugnissen, welche mit Harzlösungen arbeiten, ist dies von Interesse. Oft kann lösungsmittelarm oder sogar lösungsmittelfrei (mit Harzschmelzen) gearbeitet werden, was neue Produktlinien mit geringerer Porosität ergibt.
Der hauseigene Steuerungsbau sowie eine kundenbezogene Programmentwicklung ermöglichen es EIRICH, fortschrittliche Maschinen- und Anlagensteuerungen mit moderner Überwachungstechnik für Produkt und Maschine anzubieten. Stichworte sind Teleservice, Qualitätsüberwachung sowie Condition Monitoring, auch als Basis für das Erkennen von Optimierungspotenzialen des Gesamtsystems (Industrie 4.0).
Die ceramitec 2015 – die größte internationale Messe für Maschinen, Geräte, Anlagen, Verfahren und Rohstoffe für die Keramik und die Pulvermetallurgie -
läuft vom 20. bis 23. Oktober. EIRICH freut sich auf Ihren Besuch in Halle B1 Stand 301/402.
Quelle: Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co KG/eirich.de