01.10.2014
In den letzten Jahren gab es eine Vielzahl von Ansätzen, die Energieeffizienz bei der Glasherstellung zu erhöhen. Viele befassten sich mit der Verbesserung des Wärmeeintrags in die Glasschmelze, z. B. mit neuen Brennersystemen. Ziel ist, mit gleichem Energieeinsatz mehr Glas erschmelzen zu können. Es zeigt sich nun, dass auch die Art und Weise der Gemengeaufbereitung einen wesentlichen Einfluss auf das Aufschmelzverhalten und damit auf die Energieeffizienz hat. Dies steht im Mittelpunkt des Messeauftritts der Maschinenfabrik Gustav EIRICH auf der Glasstec 2014.
In vielen Branchen ist bekannt, dass eine bessere und gleichmäßigere Verteilung der Rohstoffe, welche im thermischen Prozess miteinander reagieren sollen, energetische Vorteile bringt. So sind z. B. für die Zementherstellung oder keramische Bauteile deutliche Erniedrigungen der Sintertemperatur beschrieben. Folgerichtig können diese Vorteile auch auf die Glasherstellung übertragen werden.
Der Name EIRICH steht hier schon seit mehreren Jahrzehnten für bestmögliche Gemengemischung in der Glasindustrie. Aktuell berichtet ein Kunde über bis zu 4% Leistungssteigerung der spezifischen Schmelzleistung im direkten Vergleich mit einem Ringtrogmischer.
Aktuelle Erkenntnisse lassen jetzt eine noch darüber hinausgehende Leistungssteigerung erwarten. Denn von maßgeblicher Bedeutung ist nicht allein die Homogenität des Gemenges, sondern auch dessen Mikrostruktur, also die räumliche Anordnung der Gemengebestandteile zueinander. Der Beginn der thermochemischen Reaktionen in der Glaswanne ist durch das erste Auftreten einer Schmelzphase im Gemenge gekennzeichnet, also die Bildung silikatischer Erstschmelzen aus Soda und Quarz. Wenn nun jedes Sandkorn mit Soda (und weiteren, ausgewählten Zuschlagstoffen) engen Kontakt hat, idealerweise also mit Soda gecoatet ist, wird die Auflösung in der Glasschmelze gefördert. Und Sand ist nun mal der Hauptbestandteil der Rezeptur.
Hier zeigen sich die Vorteile des EIRICH-Mischsystems – es kann nicht nur mischen, sondern auch coaten. Technisch gesehen stellt der EIRICH-Mischer die Weiterentwicklung von Ringtrog- und Planetenmischern dar. Er hat einen drehendem Mischbehälter und ein Mischwerkzeug, das variabel geringe bis extrem hohe Mischenergien zur Verfügung stellen kann. In der Folge können diese Mischer nicht nur mischen, sondern auch coaten oder granulieren. So werden Sand, flüssige Zusätze, Soda und Kleinstzuschläge (wie z.B. Sulfat) in einem ersten Mischschritt bei hohen Scherkräften ideal kombiniert. Im nachfolgenden Mischschritt werden dann die restlichen Rohstoffe bei niedriger Mischintensität homogen verteilt.
Die durch Coaten erreichbaren Vorteile sind drastisch. Unter Laborbedingungen ergibt sich eine Reduzierung der Restquartzlösezeit von bis zu 20%. In der Praxis sind als Vorteile der sog. sequentiellen Mischtechnik eine Steigerung der Wannenleistung und / oder Qualität sowie eine Reduzierung der Energiekosten zu erwarten. Das Ganze findet zeitlich innerhalb eines bisherigen Mischablaufes statt, sodass keine wesentliche Änderung der Mischerperipherie erforderlich ist.
Die mit sequentieller Mischtechnik erreichbaren Vorteile stehen im Fokus der Präsentation auf der Glasstec 2014, wo EIRICH in Halle 15, Stand C22 vertreten ist.
Weiterhin wird Dipl.-Ing. (FH) Harald Eirich auf dem HVG-Kolloqium am 21.10.2014 um 10 Uhr in Halle 11 einen Vortrag zu "Potenzial Gemengeaufbereitung" halten. Diese Veranstaltung der Hüttentechnische Vereinigung der Deutschen Glasindustrie e. V. läuft in deutscher und englischer Sprache.
Weitere Informationen:
Ansprechpartner: Harald Eirich, E-Mail: harald.eirich@eirich.de
Die EIRICH-Gruppe mit der Maschinenfabrik Gustav Eirich als strategisches Zentrum in Hardheim ist Anbieter von Maschinen, Anlagen und Dienstleistungen für Mischtechnik, Granulieren/Pelletieren, Trocknen und Feinmahlen. Kernkompetenz sind Verfahren und Prozesse zur Aufbereitung von schüttfähigen Stoffen, Schlickern und Schlämmen. Hauptanwendungsgebiete solcher Verfahren sind z.B. Keramik und feuerfeste Materialien, Gießerei, Baustoffe wie Beton und Putze, Akku- und Batteriemassen, Düngemittel, Glas sowie die Erzaufbereitung. Die enge Kooperation der unternehmenseigenen Technikzentren weltweit und die Zusammenarbeit mit Forschung und Lehre macht den „Hidden Champion“ zum Lösungsanbieter für innovative, wirtschaftliche Produkte und Verfahren. Das familiengeführte Unternehmen besteht seit 1863 und ist mit zwölf Standorten auf fünf Kontinenten vertreten. 2013 wurde mit ca. 1.500 Mitarbeitern, davon über die Hälfte am Stammsitz in Hardheim, ein Gruppenumsatz von ca. 200 Mio. Euro erzielt.