19.01.2015
Die Flachglas Gruppe beschäftigt um die 1.100 Mitarbeiter an je drei Standorten in der Schweiz und in Deutschland – etwa 650 davon erwirtschaften am Standort Wernberg (Bayern) einen Umsatz von ungefähr 70 Millionen Euro. Dieser Standort hat sich auf die Herstellung von Spezial- & Sicherheitsgläsern für Fassaden und Interieur und für Schienenfahrzeuge spezialisiert. Zu der Produktpalette gehören u.a. spezielle Notausstiegsscheiben für Hochgeschwindigkeitszüge. Das Team in Wernberg verfügt über einen Vorspannofen und ein eigenes Kompetenzzentrum für Farbe und Druck und bietet Siebdruck und Digitaldruck auf Glas und auf Folie an. Am Standort kann man alles aus einer Hand liefern (ESG, VSG und ISO Gläser) und ist somit in der Lage, autark Großprojekte abzuwickeln. Bekannte Kunden sind die Deutsche Bahn, die Österreichischen Bundesbahnen und die Schweizer Bahn via Siemens und Alstom. Zu den bekanntesten Projekten gehören die neue S-Bahn in Sotschi, die Europäische Zentralbank und die AIDA Zentrale in Hamburg.
LiSEC und Flachglas Wernberg kennen sich bereits seit Jahren. Stefan Herrmann, Produktionsleiter in Wernberg: „2010 fingen wir an, über einen Vorspannofen zu reden, 2012 erfolgte die Installation. Vor ein paar Wochen haben wir auch erfolgreich eine LiSEC KBU-Anlage zur Kantenbearbeitung in Betrieb genommen“.
[limg02] Der LiSEC Vorspannofen versetzte Flachglas Wernberg in die Lage, vorgespanntes Dünnglas von 2,3 Millimetern Dicke anzubieten. „In der Qualität kann das zur Zeit nur der LiSEC HAL Vorspannofen“, so Herrmann. Das Projekt war aufgrund einiger Engpässe mit vielen Schwierigkeiten verbunden. Eine Herausforderung für die LiSEC Monteure stellte beispielsweise die Tatsache dar, dass die Halle komplett unterkellert ist. Anlagen dieser Dimension setzen eigentlich ein Fundament mit gewissen Eigenschaften voraus. „Wir haben dann gemeinsam Lastenhefte erstellt und diese abgearbeitet. Als die Anlage dann fertig installiert und in Betrieb genommen war, stimmte die Qualität, was bedeutet, dass sich alle Werte innerhalb der vereinbarten Spezifikationen befanden. Dennoch waren wir mit einigen optischen Eigenschaften nicht ganz zufrieden“, erinnert sich Herrmann. „Beim Nachbessern erhielten wir dann extrem gute Unterstützung von LiSEC. Solch eine Leistung setzt Teamarbeit voraus, die auf Vertrauen beruht. Die LiSEC Monteure sind genial: fachlich top, sehr kooperativ und sie halten auch heute den Kontakt zu den Jungs im Team - das ist einfach hervorragend. Auf den Punkt gebracht: Die LiSEC Mitarbeiter vertreiben nicht nur, sondern tauschen Ideen aus, geben Input und bringen ihr Wissen ein. Man merkt, dass die Personen Ahnung haben, von dem was sie tun. Das ist Betreiber Know-how pur.“
Flexibel aufgestellt zu sein, um rasch auf Kundenanfragen reagieren zu können, ist der Schlüssel zum Erfolg. Die wichtigsten Trends in der Industrie bestätigen diese Notwendigkeit laut Hermann.
Kurzinterview mit Stefan Herrmann, Produktionsleiter Flachglas Wernberg.
LiSEC: Welche Trends stellen Sie fest und wie beeinflussen diese Ihr Geschäft?
Herrmann: Wir stellen einen wichtigen Trend in Richtung Individualismus fest. Beispielsweise wird vermehrt von Kunden Sicherheitsglas mit Farbe angefragt. Es gibt immer mehr Kunden, die einzigartig sein wollen. Weiters steigt die Nachfrage nach Sicherheitsglas insgesamt stark. Im Baubereich sind Gläser mit vorspannbaren Schichten im Vormarsch: Wärme- und Sonnenschutzschichten werden u.a. im Ofen verarbeitet, im Gegensatz zu früher, wo die Schichten im Nachhinein aufgetragen wurden. Das setzt ein flexibles Lagerkonzept voraus, weil eine größere Varianz zu managen ist. Ein weiterer Trend zeichnet sich in der erhöhten Vielfalt an Glassorten ab, die Tendenz geht ganz klar in Richtung Großformate und Dreifachisolierglas.
LiSEC: Wie groß ist die Einstiegsschwelle für Unternehmen, die sich bis jetzt nicht mit Vorspannen beschäftigt haben?
Herrmann: Investition ist sicher eine Schwelle, auch Stromkosten bzw. kostenintensive Nachrüstarbeiten für eine stärkere Stromleitung können eine Hürde bilden. Ich würde übrigens auch niemandem raten, der noch keine Erfahrungen mit Vorspannen gesammelt hat, sich einen chinesischen Ofen zu kaufen, denn ohne Support wird das Thema extrem schwierig. Wichtig ist, sich unterstützend Know-how zu kaufen. Das Wissen kann man nicht selber aufbauen oder erlernen, man benötigt auch eine Person, die sich mit dem Thema auskennt.
LiSEC: Wer betreut den Vorspannofen?
Herrmann: Unseren Ofen bedient ein Meister, der alle unsere Öfen organisatorisch betreut. Er war auch bei den Tests und der Übergabe mit dabei. Der Ofen wird von Verfahrenstechnikern der Glastechnik und auch ein paar Angelernten (wie Schlosser etc.) betreut.
LiSEC: Welche sind die gängigsten Missverständnisse zum Thema Vorspannen?
Herrmann: Was man schon mal gerne vergisst, ist dass eine ESG Scheibe immer Merkmale hat, die eine nicht-Vorgespannte nicht hat, ich meine es gibt mehrere Schritte im Prozess und die Scheibe wurde auch schon sehr heiß, was natürlich die Eigenschaften verändert. Ein weiteres Missverständnis ist die Annahme, dass dickes Glas Vorspannen teurer ist als das Vorspannen von dünnerem Glas. Man vergisst dabei die große Menge an Energie die man für das Abkühlen braucht.
LiSEC: Was macht LiSEC für Sie einzigartig?
Herrmann: die herausragende Kompetenz, der ausgeprägte Servicegedanke und die technische Entwicklungskraft. Als Beispiel erwähne ich gerne die KBU: in der Form bietet kein anderer Hersteller ein vergleichbares Produkt an. Die KBU ist grundsolide und bietet viele “technische Schmankerl”.
Quelle: Lisec group/lisec.de