- Dividendenvorschlag: EUR 1,05 je Aktie (Vorjahr EUR 0,85 je Aktie) und damit Steigerung um 23,5 Prozent
- Umsatz wächst im Geschäftsjahr 2016 um 7,2 Prozent auf EUR 1.375,5 Mio.
- Währungsbereinigter Umsatz bei EUR 1.383,1 Mio., organisches Umsatzwachstum 2,9 Prozent
- Adjusted EBITDA steigt auf EUR 307,8 Mio., währungsbereinigt auf EUR 311,3 Mio.
- Adjusted EBITDA-Marge steigt um 1,9 Prozentpunkte auf 22,4 Prozent
- Bereinigtes Ergebnis nach nicht beherrschenden Anteilen je Aktie steigt von EUR 3,41 auf EUR 4,22
- Fokussierung auf das Kerngeschäft: Verkauf des Geschäftsbereiches Life Science Research wurde am 31. Oktober 2016 abgeschlossen
Die Gerresheimer AG hat das Geschäftsjahr 2016 erfolgreich abgeschlossen und sieht gute Wachstumsperspektiven für die nächsten Jahre. Gerresheimer ist einer der weltweit führenden Partner der Pharma- und Healthcare-Industrie und stellt Verpackungen für Medikamente und Kosmetik aus Glas und Kunststoff her. „2016 war ein erfolgreiches Jahr für uns. Wir haben in allen wichtigen Kennzahlen unsere Prognosen erreicht und sind ordentlich gewachsen. Wir haben uns in 2016 weiter auf unser Kerngeschäft fokussiert. Wir werden jetzt unsere Entwicklungsleistungen und Produktangebote für die Biotech- und Spezialpharmaindustrie kontinuierlich ausbauen. Darüber hinaus streben wir an, unsere Profitabilität weiter zu steigern. Das Unternehmen ist bereit für die Herausforderungen der nächsten Jahre“, sagte Uwe Röhrhoff, Vorstandsvorsitzender der Gerresheimer AG.
Zum 31. Oktober 2016 hatte Gerresheimer den Geschäftsbereich Life Science Research, der Laborglas herstellt, verkauft. Internationalen Bilanzierungsregeln (IFRS) folgend wird somit dieser Teil als aufgegebener Geschäftsbereich klassifiziert. Vereinfacht werden ab dem Zeitpunkt der Klassifizierung als aufgegebener Geschäftsbereich alle Aufwands- und Ertragspositionen aus der Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung des laufenden Jahres sowie rückwirkend aller zu berichtenden Vergleichsperioden angepasst und in einer separaten Position gezeigt.
Der Umsatz von Gerresheimer stieg im Geschäftsjahr 2016 (1. Dezember 2015 bis 30. November 2016) um 7,2 Prozent auf EUR 1.375,5 Mio. Organisch ist der Umsatz um 2,9 Prozent auf EUR 1.383,1 Mio. gestiegen, und lag damit im Zielkorridor von EUR 1.400 Mio. bei einer Bandbreite von plus und minus EUR 25 Mio. Umsatzzuwächse wurden insbesondere mit Inhalatoren, Kunststoffverpackungen für Medikamente, Injektionsfläschchen und Kosmetikglas verzeichnet.
Das operative Ergebnis (Adjusted EBITDA) stieg im Geschäftsjahr 2016 auf EUR 307,8 Mio., währungsbereinigt auf EUR 311,3 Mio. und lag damit am oberen Ende der prognostizierten EUR 305 Mio. bei einer Bandbreite von plus und minus EUR 10 Mio. Die Adjusted EBITDA-Marge lag mit erreichten 22,4 Prozent erstmals oberhalb von 22 Prozent, bei einem Vorjahreswert von 20,5 Prozent. Das Konzernergebnis stieg um 49,3 Prozent auf EUR 168,2 Mio., insbesondere auch aufgrund des Verkaufs des Geschäftsbereichs Life Science Research. Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis nach Minderheiten je Aktie stieg von EUR 3,41 auf EUR 4,22.
Das durchschnittliche Net Working Capital ohne die Berücksichtigung des Geschäftsbereichs Life Science Research in Prozent vom Umsatz übertraf mit 15,8 Prozent ebenfalls die Erwartungen des Unternehmens. Die Nettofinanzschulden wurden um EUR 89,3 Mio. auf EUR 788,2 Mio. gesenkt, im Wesentlichen durch den Erlös aus dem Verkauf des Geschäftsbereichs Life Science Research. Der Verschuldungsgrad, gemessen als Nettofinanzschulden zum Adjusted EBITDA, wurde von 2,9 auf 2,6 reduziert.
Im Geschäftsjahr 2016 investierte Gerresheimer EUR 113,2 Mio. nach EUR 125,8 Mio. im Vorjahr und damit 8,2 Prozent des währungsbereinigten Umsatzes ohne den Geschäftsbereich Life Science Research. Das Unternehmen hat weiterhin in die Standardisierung und Modernisierung des Maschinenparks im Glassegment investiert. Außerdem wurde das deutsche Kosmetikglaswerk in Tettau modernisiert und die Dekorationskapazitäten erweitert. Das Werk zur Herstellung medizinischer Kunststoffsysteme wie Asthma-Inhalatoren in Peachtree City in den USA wurde weiter ausgebaut.
„Wir schauen optimistisch in die Zukunft und investieren weiter in wichtige Wachstumsmärkte, auch wenn der Start ins Geschäftsjahr 2016/17 schwieriger zu sein scheint als im Vorjahr. Unser Dividendenvorschlag, der eine Erhöhung um 23,5 Prozent auf EUR 1,05 je Aktie vorsieht, ist Ausdruck der deutlichen Verbesserungen unserer finanziellen Kennzahlen“, ergänzte Uwe Röhrhoff.
Ausblick
Für das Geschäftsjahr 2017 geht Gerresheimer derzeit von folgenden Erwartungen aus, gemessen jeweils zu konstanten Wechselkursen. Dabei hat das Unternehmen für den US-Dollar, der mit einem Anteil von rund einem Drittel am Konzernumsatz in 2017 den größten Währungseinfluss auf die Konzernwährung haben dürfte, eine Wechselkursannahme von rund USD 1,10 je EUR 1,00 zugrunde gelegt.
Für das Geschäftsjahr 2017 erwartet Gerresheimer einen währungsbereinigten Konzernumsatz von rund EUR 1,43 Mrd. (Bandbreite: plus/minus EUR 25 Mio.) nach EUR 1.375,5 Mio. in 2016. Für das Adjusted EBITDA wird im Geschäftsjahr 2017 mit einem Anstieg auf rund EUR 320 Mio. (Bandbreite: plus/minus EUR 10 Mio.) nach EUR 308 Mio. in 2016 gerechnet. Basierend auf der Verbesserung beim Adjusted EBITDA soll sich das bereinigte Ergebnis je Aktie nach Minderheiten, als Basis der Ausschüttungspolitik der Gerresheimer AG, auf einen Wert in der Bandbreite von EUR 4,20 je Aktie bis EUR 4,55 je Aktie erhöhen (2016 bereinigt um den aufgegebenen Geschäftsbereich Life Science Research: EUR 4,07 je Aktie).
Das Investitionsvolumen des Geschäftsjahres 2017 wird im Wesentlichen aufgrund der guten Wachstumsperspektiven sowie infolge der Initiativen zur Produktivitäts- und Qualitätssteigerung voraussichtlich rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen betragen.
Darüber hinaus hat das Unternehmen folgende Erwartungen bis Ende 2018:
- Gerresheimer strebt eine durchschnittliche organische Wachstumsrate des Umsatzes in Höhe von 4 bis 5 Prozent an.
- Für die Adjusted EBITDA-Marge strebt das Unternehmen einen Zielwert von rund 23 Prozent für das Geschäftsjahr 2018 an und erhöht damit seine bisherige Erwartung von über 22 Prozent für diese Kennzahl.
- Um diese Ziele zu erreichen, wird höchstwahrscheinlich ein jährliches Investitionsvolumen in der Größenordnung von rund 8 Prozent des Umsatzes zu konstanten Wechselkursen benötigt.
- Neben den operativen Maßnahmen hat sich das Net Working Capital-Profil unter anderem auch durch den Verkauf des Röhrenglasgeschäftes und des Geschäftsbereiches Life Science Research sowie durch die Akquisition von Centor deutlich verbessert. So erwartet das Unternehmen künftig ein durchschnittliches Net Working Capital im Verhältnis zum Umsatz von rund 16 Prozent (vormals rund 17 Prozent).
- Gerresheimer erwartet weiterhin eine Operating Cash Flow-Marge von ca. 13 Prozent.
Als langfristige Zielvorgabe strebt das Unternehmen an:
- Unverändert einen ROCE von mindestens 12 Prozent zu erreichen.
- Gerresheimer hält ein Verhältnis Nettofinanzschulden zu Adjusted EBITDA von rund 2,5 für richtig, was temporär darunter bzw. darüber liegen darf, da sinnvolle M&A-Aktivitäten nicht genau planbar sind.
Dividende
Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung am 26. April 2017 gemeinsam vor, eine Dividende in Höhe von EUR 1,05 je Aktie für das Geschäftsjahr 2016 auszuschütten. Dies entspricht einer Steigerung gegenüber der Vorjahresdividende um 23,5 Prozent. Die Ausschüttungsquote beträgt 24,9 Prozent des bereinigten Konzernergebnisses nach nicht beherrschenden Anteilen.
Den Geschäftsbericht finden Sie unter: www.gerresheimer.com/investor-relations/berichte