10.01.2014
Dass die Rigips Trophy viele meisterliche Ausbauleistungen zu bieten hat und diese durch ein fachkundiges Votum der Expertenjury adelt, ist bekannt. Dass es dabei auch schon mal königlich zugehen kann, zeigt das letzte Wettbewerbsobjekt der DTB Donau-Trocken-Bau GmbH: Das Team um die beiden Geschäftsführer Alfred Bircks und Wolfgang Hill war mit dem trockenen Innenausbau des Museums zur Geschichte der Wittelsbacher Dynastie und ihrer Bayerischen Könige in Hohenschwangau beauftragt. Natürlich ging es auch darum, wertvolle Exponate möglichst prachtvoll zu inszenieren, doch warteten auf die Trockenbauprofis darüber hinaus auch viele spannende Herausforderungen „hinter den Kulissen“.
Es wird unattraktivere Gegenden für einen mehrere Monate andauernden Baustellenaufenthalt geben: Als Standort für das „Museum der Bayerischen Könige“ wurde das ehemalige Grand Hotel Alpenrose aufwändig saniert und erweitert. Der Gebäudekomplex liegt am Fuße des Schlosses Hohenschwangau direkt am malerischen Alpsee mit Blick auf das Schloss Neuschwanstein.
Konkret besteht der historische Gebäudekomplex aus mehreren Teilen und Bauabschnitten: Das Jägerhaus (Baujahr 1780), das Haus Alpenrose (Baujahr 1904) sowie ein Zwischenbau und das Palmenhaus (beide Baujahr 1910) prägen das Ensemble am Seeufer. Die Gebäude waren seit circa 1998 unbenutzt und stehen heute nahezu komplett unter Denkmalschutz. Das Jägerhaus sowie der um ein zweites Stockwerk erweiterte Verbindungsbau beherbergen die Ausstellungsflächen des Museums. Das Palmenhaus wurde unter Erhalt der vorhandenen Wand- und Deckenflächen in seinen Originalzustand zurückversetzt und dient inzwischen als Fläche für Wechselausstellungen und als multifunktionaler Veranstaltungsraum. In den anderen Gebäudeteilen finden sich Gastronomieangebote, ein Museumsshop sowie Foyer, Garderoben und Sanitärbereiche.
Historische Dielenböden von Grund auf saniert
Eine der ersten Aufgaben für das Ausbauteam bestand in der Errichtung neuer Bodenaufbauten als Grundlage für den Wiedereinbau der historischen Parkettböden: „Weit vor dem Beginn unserer Innenausbauarbeiten wurden die vorhandenen Parkett- und Dielenböden ausgebaut und zwischengelagert“, erläutert DTB-Geschäftsführer Alfred Bircks. „Der komplette Bodenaufbau wurde so bis zum Rohboden entfernt. Nach Ausgleich der vorhandenen Unebenheiten durch eine gebundene Schüttung erfolgte der Neuaufbau des Unterbodens. Aus statischen und brandschutztechnischen Gründen haben wir hierfür ,Rigidur Estrichelemente 35 HF’ verlegt. Sie dienten dann als Untergrund für den aufbereiteten Parkettboden. Hierbei waren die hohen Punkt- und Flächenlasten der Estrichelemente und ihrer robusten, oberseitigen Gipsfaserplatten ganz entscheidend.“
Hochwertiger Brandschutz, anspruchsvolle Gestaltung mit Rigips-Systemen
Weiter ging es für das DTB-Team mit der brandschutztechnischen Ertüchtigung von Bauteilen unter anderem im neuen Gastronomiebereich. Zur Verbesserung der Statik wurden dort neue Stahlträger-Stützen und -Oberzüge montiert und mit den speziellen Brandschutzplatten „Glasroc F (Ridurit)“ in F 90 bekleidet. Die vliesarmierten Platten verfügen über einen optimalen Gefügezusammenhalt und ermöglichen besonders leistungsfähige Brandschutzkonstruktionen, da sie auch nach langer Brandeinwirkung formstabil und rissfrei bleiben. „Zudem zeichnen sich die Platten durch glatte und ebene Oberflächen aus. Das war für uns von Bedeutung, da einige der Brandschutzbekleidungen im Gastronomiebereich Alpenrose und in den Ausstellungsräumen des Museums auch gleich als Unterkonstruktion für hochwertige Türstockverkleidungen dienten“, so Alfred Bircks. Ebenfalls dem vorbeugenden Brandschutz Rechnung getragen wurde mit der Errichtung von Rigips-Brandwänden zur Abtrennung der Zugangsbereiche vom Treppenhaus zu den einzelnen Bauteilen. Gemäß Rigips-System 6.70.10 wurden die Wände in Ständerbauweise mit einer beidseitig dreilagigen Beplankung aus „Rigips Feuerschutzplatten RF“ und einer ebenfalls beidseitig angebrachten Stahlblecheinlage ausgeführt. „Für die Anschlüsse an die bestehenden Holzbalkendecken konnten die Architekten zusammen mit den Rigips-Fachberatern einige wichtige Details ausarbeiten, sodass die Brandwände problemlos die Zulassungen für die der historischen Bausubstanz geschuldeten Gegebenheiten erhielten.“
Für den Neubau des Museumstraktes im Verbindungsbau wählten die Architekten eine beeindruckende tonnenförmige Stahlkonstruktion aus einzelnen Waben, die durch Einlagen aus Plexiglas besonders hervorgehoben werden. Die seitlichen Wände der Ausstellungsräume wurden mit circa 1 m von der Massivwand freistehenden Vorsatzschalen aus „Rigips Bauplatten RB“ bekleidet. Den oberen Abschluss führte das Ausbauteam mit einer offenen Schattenfuge an die Rundung des Tonnendachs aus. „Durch die vollflächige Verspachtelung in Q 4 konnten mithilfe eines eindrucksvollen Beleuchtungskonzeptes besondere Akzente gesetzt werden“, berichtet Alfred Bircks. Nach dem trockenen Innenausbau wurden anschließend durch den Museumsbauer hochwertige Ausstellungsmöbel aus Mineralwerkstoff eingebaut.
Der Mantel des Königs
Besonders in Erinnerung geblieben sind Alfred Bircks und seiner Mannschaft die Arbeiten im „Allerheiligsten“ des neuen Museums: Im so genannten „Mantelraum“ wird der kostbare Großmeisterornat des Königlich Bayerischen Hausritterordens vom Hl. Georg für König Ludwig II. ausgestellt. Für die Präsentation eines der kostbarsten Stücke des Museums legten Planer und Bauherr allergrößten Wert auf die eingesetzten Baustoffe. „Für die Wand- und Deckenbekleidung wurden explizit
Rigips-Produkte aus dem natürlichen Rohstoff Gips verlangt. Baubiologisch empfohlen und nachgewiesen schadstofffrei schützen sie den Königsmantel. Die verwendeten 12,5 mm dicken ,Rigips Bauplatten RB’ dienten dabei als Grundlage für die anschließende Modellierung der gerundeten Raumecken durch den Stuckateur.“
Stuckvouten kunstvoll nachgebildet
Parallel wurden in den Sanitärräumen und den Gastronomiebereichen abgehängte, glatte Rigips-Decken inklusive Lichtvouten montiert. Im Bereich der Gastronomieräume jedoch sollten die bestehenden Stuckdecken erhalten und weiterhin sichtbar bleiben. „Da jedoch auch hier neue Trockenbauwände und Vorsatzschalen eingezogen wurden, mussten die vorhandenen Stuckvouten in den Wandanschlussbereichen erneuert beziehungsweise ergänzt werden. Auch hierfür war schnell der perfekte Baustoff gefunden: Statt Stuckgips verwendeten unsere Maler zur Herstellung der Vouten den ,Rifix Ansetzbinder’ von Rigips. Dieser ließ sich optimal modellieren und sehr exakt anpassen“, so Alfred Bircks.
Unter Leitung des Berliner Architekturbüros Staab Architekten und des Büros Rustler Schmid Architekten als Bauleitung vor Ort und dank der Trockenbaukompetenz der DTB ist ein Museumsbau mit besonderem Charakter entstanden. Auch deshalb ist Hohenschwangau immer eine Reise wert. In authentischer Umgebung wird dort die Geschichte des Hauses Wittelsbach und der bayerischen Könige bis in die Gegenwart erzählt.
Quelle: Saint-
Gobain/saint-gobain.de/