08.04.2014
Glasrecyclingquote liegt in der EU bei 70 Prozent
83 Prozent – das ist die aktuelle Glasrecyclingquote in Deutschland im Jahr 2012. Damit liegt sie zwar zwei Prozentpunkte unter der Quote von 2011, aber im EU-Vergleich immer noch überdurchschnittlich hoch. Dies geht aus Recyclingdaten hervor, die der Europäische Behälterglasverband FEVE nun – noch vor der Europäischen Kommission, die ihre Daten dazu Ende 2014 veröffentlicht – für das Jahr 2012 bekannt gegeben hat(1). EU-weit liegt die Quote mit 70 Prozent genauso hoch wie im Vorjahr. Insgesamt sammelten die EU-Bürger im Jahr 2012 also etwa 25 Milliarden Glasverpackungen, die dem Recycling zugeführt werden konnten. In Deutschland wurden rund 2,3 Millionen Tonnen Glasverpackungen gesammelt.
Glas(recycling) liegt EU-weit im Trend
Recycling bedeutet, dass durch die Wiederverwertung weniger Rohstoffe trotz Marktwachstum gebraucht werden(2). Zwischen 1990 und 2012 hat der Konsum von Produkten, die in Glas verpackt sind, um 39 Prozent zugenommen. Glasrecycling nahm im gleichen Zeitraum sogar um 131 Prozent zu. Das Ergebnis: Um neue Glasverpackungen zu produzieren, konnten Rohstoff- und Energieeinsatz sowie CO2-Emissionen erheblich reduziert werden. Die verfügbaren Daten der Industrie zeigen auch: 189 Millionen Tonnen Rohstoffe wurden eingespart und 138 Millionen Tonnen an Glasscherben konnten für das Glasrecycling genutzt werden (3).
„Recycling ist aus unserer Sicht ideal. Deshalb haben wir schon vor 40 Jahren begonnen, Altglassammelsysteme zu etablieren, um die Öffentlichkeit zu informieren und recycelte Glasverpackungen als kostbare Ressource für unsere Industrie zu nutzen. Wir haben es damals einfach nur noch nicht Kreislaufwirtschaft genannt – aber genau das ist es!“, so Stefan Jaenecke, Präsident der FEVE.
Deutsche Behälterglasindustrie setzt sich für das Glasrecycling ein
Zu dem, was bereits durch Glasrecycling erreicht wurde, haben viele beigetragen. Die Behälterglasindustrie leistet ihren Beitrag, indem sie Glasverpackungen gestaltet und herstellt, die effektiv im geschlossenen Kreislauf recycelt werden können. Gerade die deutsche Behälterglasindustrie hat in den vergangenen Jahren das Thema Recycling stärker in das Bewusstsein der Öffentlichkeit gerückt. Schon 2010 hat sie in Kooperation mit Der Grüne Punkt – Duales System Deutschland GmbH (DSD) die Kampagne „Nicht alles passt ins Altglas“ eingeführt. Die Kampagne trägt seitdem maßgeblich zur guten Entwicklung der Glasrecyclingquote bei. Unter anderem klärt die Website www.was-passt-ins-altglas.de darüber auf, was in den Sammelcontainer gehört und was nicht. Die Kampagne wird fortgesetzt, denn was die Quantität und Qualität des Glasrecyclings in Deutschland betrifft, ist noch Potenzial vorhanden.
„Wir haben in Deutschland mit einer Recyclingquote von 83 Prozent nach wie vor ein Ergebnis, das sich im EU-Vergleich sehen lassen kann. Dass Glas einhundertprozentig recyclingfähig ist sowie Recycling Ressourcen und Energie schont und CO2-Emissionen reduziert, davon konnten wir schon viele Verbraucher überzeugen. Trotzdem wollen wir weiterhin unseren Beitrag leisten, um die verbleibenden 30 Prozent Altglas, die zurzeit europaweit noch ungenutzt sind, zu sammeln und die Vision der Europäischen Kommission von einer „ressourceneffizienten“ Gesellschaft zu unterstützen“, erklärt Dr. Johann Overath, Hauptgeschäftsführer des Bundesverband Glasindustrie e.V.
(1) Veröffentlicht auf www.feve.org. Die Daten basieren weitgehend auf Schätzungen der Industrie, basierend auf den Daten, die die Länder zur Verfügung stellen konnten. Die Daten für Deutschland stammen von der Gesellschaft für Verpackungsmarktforschung (GVM).
(2) Der Einsatz 1 Tonne Recyclingglas spart 1,2 Tonnen Rohstoffe. Nach FEVE Life Cycle Assessmentwerden im Cradle-to-Cradle-Bereich 670 kg CO2-Emissionen eingespart. Siehe www.feve.org.
(3) basiert auf FEVE LCA. Siehe www.feve.org.