20.11.2015
Photovoltaik-Dienstleister mit 135 Mio. Euro Umsatz – 85 Prozent im Ausland
Die Goldbeck Solar GmbH setzte im jüngsten Geschäftsjahr 135 Millionen Euro um. Das waren zehn Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Mit 40 Dachanlagen bis 1,5 Megawatt Leistung entfielen 15 Prozent des Umsatzes der Hirschberger auf das Inland.
„Unsere Investoren erzielen mit ihren Dachanlagen Renditen von bis zu zehn Prozent“, sagt Björn Lamprecht. Der Geschäftsführer von Goldbeck Solar rechnet im laufenden Jahr mit einer Nachfrage auf Vorjahresniveau. Der Grund: Das Thema PV habe ein Imageproblem. Hinzu käme die Beratungskomplexität, mit der sich nicht viele Firmen befassen möchten.
Dass die Anlagen im Spektrum von 100 KW bis 1,5 MW tendenziell kleiner werden, liegt daran, dass sie nicht mehr auf maximalen Stromertrag, sondern bestmögliche Eigenverbrauchsquote und Autonomiegrad ausgelegt werden. Das erfordert eine Datenerhebung beim Kunden und einen tiefen Einblick in seine Kernprozesse. So begünstigt die Berechnung etwa, wenn eine Firma auch am Wochenende produziert, weil dann der Strom von sieben Tagen selbst genutzt werden kann.
2014/15 führte diese Beratung bei Goldbeck Solar in 40 Fällen, zehn mehr als im Vorjahr, zum Erfolg. Lamprecht: „Viele Gewerbetreibende kennen ihre Stromkosten nicht. Sie rechneten mit fünf Cent je Kilowattstunde, kämen mit allen Zuschlägen teils aber auf 20 Cent. Denen stehen in regenerativen Szenarien Gestehungskosten von sechs bis neun Cent gegenüber.“
Je die Hälfte aller PV-Anlagen entfällt auf Neubauten und Nachrüstungen. Laut Lamprecht sind nahezu alle Bestandsgebäude bauphysikalisch und statisch bereits auf solche Nachrüstungen vorbereitet. Das verbessert die Realisierungschancen und die Rentabilität deutlich. Drei Viertel aller Anlagen wurden 2014/15 zudem auf Gebäuden installiert, die zuvor über die Goldbeck-Gruppe mit ihren Bau- und Dienstleistungen errichtet wurden. Vor Jahren lag dieser Wert erst bei 50 Prozent, was für die beratende Unterstützung der bundesweit 31 Niederlassungen spricht.
Der Auslandsumsatz der Goldbeck Solar von 85 Prozent entfiel im Berichtszeitraum auf 15 Freiflächenanlagen in England mit zusammen 120 MW Leistung. Dabei reichte das Spektrum von 3,5 MW- bis 37 MW-Anlagen, die internationale Energieversorger und institutionelle Fonds auf Grund günstiger Rahmenbedingungen dort finanzierten. 25 Vertriebsexperten, Planer und Bau- und Projektleiter der insgesamt 60 Mitarbeiter der Goldbeck Solar GmbH waren in England aktiv.
Für das laufende Jahr erwarten die Hirschberger einen Umsatz auf Vorjahresniveau. Denn die Preise fallen weiter und die Sondereffekte durch günstige Rahmenbedingungen in England sind ausgelaufen. In Deutschland rechnet Lamprecht wieder mit rund 40 Dachanlagen. Die Auslandskapazitäten konzentrieren sich nun auf den Markteintritt in der Türkei, den USA und Thailand. Am Bosporus entsteht aktuell eine 5,5 MW-Freiflächenanlage und an der US-Ostküste eine Pilotanlage von einem MW. „Für die USA sprechen die Größe und Stabilität des Marktes und dessen Nachhaltigkeit“, so der Geschäftsführer. Dort suche sich ein Stromerzeuger seinen Verbraucher zu marktkonformen Preisen direkt. Mit Thailand beschreitet Goldbeck Solar den Weg nach Asien.
Der PV-Dienstleister ist mit Beginn des laufenden Geschäftsjahres am 1. April durch zwei Zukäufe im Bereich Wartung und Service um 20 Mitarbeiter gewachsen. Damit managt Goldbeck Solar europaweit mittlerweile mehr als 300 Anlagen mit einer Gesamtleistung von über 500 MW. Die Hirschberger erweitern damit ihre technologische Breite auf unterschiedlichste Modultechnologien und –hersteller und auf die gesamte Breite der Wechselrichter-Hersteller.
Dieses Geschäftsfeld bietet die Chance, Kundenkontakte zu intensivieren und weitere Services anzubieten. Die Servicekräfte agieren per Fernwartung und können beim Support mit den technischen Servicemitarbeitern der Goldbeck-Gruppe kooperieren. Lamprecht sieht darin ein künftiges Wachstumsfeld.
National wollen die Hirschberger neben Photovoltaik-Anlagen zunehmend energetische Gesamtlösungen anbieten. Diese umfassen Blockkraftheizwerke, Last- und Energiemanagement, Speichersysteme und Geothermie. Dank niedrigster Zinsen und teils hoher Liquidität sind die Zeiten günstig, in gesamtheitliche Energiekonzepte zu investieren, so Lamprecht: „Die Firmen gewinnen dadurch Kostensicherheit bei der Energiebeschaffung und erschließen sich unter Umständen angrenzende Geschäftsfelder, die zusätzliche Ergebnisbeiträge liefern.“ www.goldbeck-solar.de
Quelle: GOLDBECK GmbH/.goldbeck.de