09/12/2015
Fachtagung Holz-/Holz-Metallfenster zog
180 Teilnehmern nach Rothenburg
Mut zum Weitblick bewies die diesjährige ift-Fachtagung Holz- und Holz-Metallfenster in Rothenburg ob der Tauber. Unter dem Motto „Visionen für Holzfenster? Ja bitte“ trafen sich rund 180 Teilnehmer in der Reichsstadthalle der malerischen Frankenstadt, um sich sowohl mit visionären als auch mit direkt nutzbaren Entwicklungen im Holzfensterbereich auseinanderzusetzen. Die Fachtagung wurde in diesem Jahr von Kneer-Südfenster aus Schnelldorf unterstützt. Die ift-Fachtagung wurde erstmals als Kooperationsveranstaltung mit dem Bundesverband ProHolzfenster e.V. und dem Verband Fenster und Fassade durchgeführt.
Die historische Reichsstadthalle in Rothenburg bot eine geeigneten Rahmen für die Fachtagung, die sich mit Entwicklungsperspektiven für Holz- und Holz-Metallfenster befasste.
Aus der Vergangenheit für die Zukunft zu lernen war auch der Denkansatz, den die meisten Referenten verfolgten, um Visionen für Fenster aus dem Naturmaterial Holz zu skizzieren. Den weitesten Blick nach vorne wagte Daniel Mund (Redaktion Glaswelt), der in seinem Vortrag ins Jahr 2030 blickte und die Erwartungen von Endkunden und Branchenexperten an Fenster von übermorgen beschrieb. Ulrich Tschorn (Verband Fenster und Fassade, VFF) erläuterte auf der Basis einer Branchenstrukturanalyse, dass Holz- und Holz-Metallfenster ihren Marktanteil gehalten haben, und zeigte anhand von Praxisbeispielen, dass klein- und mittelständische Hersteller mehr
aus ihren Marktvorteilen machen könnten.
Thomas Reinhard und Alexander Schwarz (Kneer- Südfenster) präsentierten mit vielen Beispielen, wie man mit cleveren Produktionsmethoden und -planungen ein Optimum von kurzen Produktionslaufzeiten und individueller Einzelfertigung erreichen kann.
Einen besonderen Auftritt gab Professor Klaus-Karl Kraus (Universität Erlangen), der am Abend seine kabarettistischen Talente und fränkischen Humor zeigte, um am nächsten Morgen in die Rolle des Kommunikationsexperten zu schlüpfen und die Teilnehmer auf eine Reise in aktuelle und künftige „Kommunikationswelten“ mitnahm. In Sachen
„Nachhaltigkeit“ machte Florian Stich (ift Rosenheim) klar, dass mit dem Werkstoff Holz gesunde und ökologische Fenster produziert werden können, die aufgrund der regionalen Wertstoffkreisläufe auch sozialverträglich sind.
Zusammen mit dem Charme eines Naturmaterials vermittelt dies dem Konsumenten ein gutes Gefühl und ruhiges Gewissen.
Mit Torsten Voigt (ift Rosenheim) wurde es dann richtig praktisch. Er stellte zahlreiche Apps und Tools des ift Rosenheim für die Planung von Holzfenstern vor, unter anderem
einen „Online-Montageplaner“ und den „CE- Generator“.
Technisch blieb es auch bei Detlef Timm (Timm Fensterbau), der anhand zahlreicher Objektbeispiele erläuterte, wie Kastenfenster als Multitalente in energetisch optimierten Fassadenhüllen konkurrenzfähig eingesetzt werden können. Den Finger in die Wunde legte Wolfgang Jehl (ift Rosenheim), der anhand vieler anschaulicher Praxisbeispiele zeigte, wie Versäumnisse in der Organisation, Arbeitsvorbereitung, Montageplanung sowie bei Materialauswahl und Verarbeitung zu teuren Mängeln und Reklamationen führen und wie sich diese vermeiden lassen.
Christoph Rellstab (Fachhochschule Bern) präsentierte Denkansätze zur Konstruktion von Holz- und Holz-Alu- Fenstern aus schweizerischer Sicht und betonte, dass der kreative Umgang mit schweizerischen und europäischen Normen eine positive und innovative Entwicklung in der
Schweiz angestoßen hat.
Die Fachausstellung der Firmen Gutmann, Kömmerling, Leitz, Malaysian Timber Council, Oertli, Remmers, Repair Care, ST Extruded Products Germany, Teknos, Trelleborg, Viprotron und Zuani zeigte den aktuellsten Stand der Technik in Sachen Holzfenster.
Da das Konzept einer gemeinsamen Veranstaltung von Bundesverband ProHolzfenster, ift Rosenheim und VFF sehr erfolgreich umgesetzt wurde und großen Zuspruch erhielt,
wird auch im kommenden Jahr die Fachtagung wieder partnerschaftlich am 22. und 23. September 2016 in Arnsberg im Sauerland ausgerichtet.