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13.06.2014

Jahresbilanz 2013 der Glasindustrie in Deutschland

Die Glasindustrie in Deutschland hat das Jahr 2013 mit einem minimalen Umsatzrückgang (minus 0,1 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum abgeschlossen: Der Gesamtumsatz blieb damit mit rund 8,94 Mrd. EUR nahezu konstant (2012: 8,95 Mrd. EUR). Dabei entfielen minus 0,7 Prozent auf den Inlandsumsatz (5,66 Mrd. EUR), der Auslandsumsatz stieg um 0,9 Prozent auf 3,28 Mrd. EUR. Die Beschäftigungszahlen sanken moderat um 1,4 Prozent und liegen aktuell bei rund 53.000 Mitarbeitern.

Die Glasbranchen im Detail
Die Segmente Flachglasherstellung und –veredelung, die im Jahr 2012 regelrecht eingebrochen waren, erholten sich im Jahr 2013 wieder: Die Flachglashersteller verzeichneten eine Umsatzsteigerung von 3,0 Prozent, während die Flachglasveredeler noch ein leichtes Minus von 1,5 Prozent hinnehmen mussten. Der Gesamtumsatz der Flachglashersteller lag bei 1,02 Mrd. EUR, davon entfielen 538 Mio. EUR auf das Inland (minus 9,0 Prozent) und 478 Mio. EUR auf das Ausland (plus 21,1 Prozent). Die Flachglasveredeler schlossen das Jahr 2013 mit einem Gesamtumsatz von 3,44 Mrd. EUR ab, der Inlandsumsatz betrug dabei 2,43 Mrd. EUR (minus 2,4 Prozent), der Auslandsumsatz 1,01 Mrd. EUR (plus 0,9 Prozent).

Die konsumnahe Behälterglasindustrie zeigt sich weiterhin wirtschaftlich konstant: Sie schloss das Jahr 2013 mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent auf 1,91 Mrd. EUR Gesamtumsatz ab. Dies ist vor allem auf den starken Auslandsumsatz zurückzuführen: Mit einem Plus von 7,4 Prozent auf 678 Mio. EUR stieg er deutlich höher als der Inlandsumsatz, der lediglich um 1,8 Prozent auf 1,24 Mrd. EUR zulegte.

Positiv schloss auch das Segment Glasfasern (plus 4,1 Prozent, 874 Mio. EUR) ab. Der Inlandsumsatz stieg um 2,9 Prozent auf 552 Mio. EUR, der Auslandsumsatz um 6,4 Prozent auf 322 Mio. EUR. Deutlich verbessert hat sich der Gesamtumsatz im Bereich Spezialglas (plus 5,6 Prozent, 1,31 Mrd. EUR). Der Inlandsumsatz sank um 1,2 Prozent auf 493 Mio. EUR, während der Auslandsumsatz um 10,1 Prozent auf 813 Mio. EUR anstieg.

Dr. Hans-Joachim Konz, Präsident der Bundesverbandes Glasindustrie e.V., erläutert dazu: „Nachdem der Umsatz der Glasindustrie im Jahr 2012 in einigen Branchen regelrecht eingebrochen ist, zeigt das Gesamtergebnis 2013, dass die Talsohle durchschritten ist und es in den meisten Branchen wieder langsam bergauf geht. Ob das so bleibt, hängt aber auch maßgeblich von den politischen Entscheidungen sowohl in Berlin als auch in Brüssel ab.“

Der BV Glas setzt sich dafür ein, dass bei der Neugestaltung der „Besonderen Ausgleichregelung“ im Erneuerbare-Energien-Gesetz die Stromintensitätsschwelle von 16 bzw. 17 Prozent auf 14 Prozent abgesenkt wird. Mit Blick auf die gesamte deutsche und europäische Energie- und Klimapolitik fordert die Glasindustrie in Deutschland mehr Planungssicherheit. Dies gilt auch für den Emissionshandel. Zwar sind im derzeitigen Kommissions-Entwurf alle Branchen der Glasindustrie auf der Carbon-Leakage-Liste vertreten, die alle fünf Jahre vorgeschriebene Überprüfung führt jedoch zu erheblichen Unsicherheiten in der Branche. Bei Investitionszyklen von 15 Jahren – dann müssen Glaswannen in der Regel erneuert werden (sogenannte Wannenreise) – sieht der BV Glas die Notwendigkeit, die Carbon-Leakage-Liste längerfristig festzulegen.

Der Bundesverband Glasindustrie e.V. vertritt die wirtschaftspolitischen Interessen der Glas herstellenden Industrie in Deutschland. Dazu zählen die Bereiche Flachglas, Behälterglas, Spezialglas sowie Glasbearbeitung und -veredelung. Der Branche gehören rund 400 Betriebe mit circa 53.000 Beschäftigten an. Der Gesamtumsatz betrug 2013 rund 8,94 Milliarden Euro.

Quelle: Bundesverband Glasindustrie e.V.