Ardagh nimmt innovative „NextGen“-Schmelzwanne in Betrieb
Ardagh nimmt innovative „NextGen“-Schmelzwanne in Betrieb
Die innovative „NextGen“-Schmelzwanne von Ardagh leistet einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion in der Glasproduktion.
05.02.2024
Ende 2023 wurden in Obernkirchen (D) die ersten Braunglasflaschen mit der innovativen NextGen-Schmelzwanne von Ardagh Glass Packaging (AGP) produziert. Die hybride Schmelzwanne leistet einen wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Behälterglasindustrie.
„Wir sind sehr erfreut über die erfolgreiche Inbetriebnahme der NextGen-Wanne. Zu sehen, wie die ersten Braunglasflaschen vom Band laufen, war ein großer Moment für das gesamte Team“, sagte Jens Schaefer, Geschäftsführer der Ardagh Glass GmbH. Im Rahmen der dreitägigen Eröffnungsfeierlichkeiten hatten Vertreter aus Politik, Kunden, Geschäftspartner und Medienvertreter die Möglichkeit, die neue Schmelzwanne zu besichtigen und erfuhren alles über die besondere Hybrid-Technologie, mit der die Schmelzwanne betrieben wird.
„NextGen“-Schmelzwanne mit innovativer Hybrid-Technologie
Die innovative Technologie nutzt eine hybride Schmelztechnik: Bis zu 80 Prozent der Schmelzenergie wird durch Elektroden geliefert, die das Glas direkt erhitzen. Die verbleibenden 20 Prozent der Energie werden durch Flammenstrahlung zugeführt – bei gleichzeitig hohem Einsatz von Recyclingglas. Für die Herstellung von Behälterglas im herkömmlichen Produktionsprozess wird derzeit ein Energiemix aus etwa 90 Prozent Gas und 10 Prozent Strom benötigt. Mit der neuen Hybrid-Technologie verkehrt sich dieses Verhältnis. Der Anteil von Strom lässt sich auf 80 Prozent erhöhen, der Gasanteil dagegen auf 20 Prozent senken. Damit leistet Ardagh als einer der weltweit führenden Anbieter für Glasverpackungen einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Glasindustrie.
Signifikante CO2-Reduktion um bis zu 69 Prozent zu erwarten
Im Zuge der ersten Produktion von Braunglasflaschen hat eine unabhängige Prüfstelle den CO2-Ausstoß der neuen Schmelzwanne ermittelt. Das Ergebnis: Bei der Produktion einer typischen 330-ml-Glasflasche mit 80 Prozent Strom und 20 Prozent Gas ist der CO2-Ausstoß bis zu 69 Prozent niedriger als bei der bisherigen herkömmlichen Schmelzwanne.1) Je nach Produktionsmix kann die NextGen-Furnace im Vergleich zu einer herkömmlichen Schmelzwanne bis zu 45.000 Tonnen Kohlenstoff pro Jahr einsparen. „Das ist ein großer und sehr wichtiger Meilenstein. Mit der Hybrid-Technologie leisten wir einen entscheidenden Beitrag zur Dekarbonisierung der Glasindustrie“, kommentiert Martin Petersson, CEO von Ardagh Glass Packaging Europe, den Produktionsstart der neuen Schmelzwanne.
Key-Facts zur „NextGen“-Schmelzwanne im Überblick
Ziel: 80 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien, 20 Prozent Gas für maximale Dekarbonisierung
Produktionskapazität bis zu 350 Tonnen pro Tag; Einsatz von bis zu 70 Prozent Altglasscherben
Herstellung von braunen Bierflaschen, die in der Glasproduktion besonders anspruchsvoll sind. Auch andere Farben können produziert werden.
Lebenszyklusanalyse (extern verifiziert) zeigt: 69-prozentige Reduzierung der Scope 1, 2 und 3 Emissionen (bei einem Betrieb mit 80 Prozent erneuerbarem Strom und 20 Prozent Gas) unter Verwendung von reellen Daten und theoretischen NextGen-Daten.
Die „NextGen“-Schmelzwanne wird über das Programm „Dekarbonisierung der Industrie“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert, welches vom Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI) betreut wird. Das BMWK unterstützt energieintensive Industrien in Deutschland bei ihren Bemühungen, prozessbedingte Emissionen zu reduzieren. Das Projekt wird außerdem durch den Fonds „NextGenerationEU“ der Europäischen Union gefördert.
1) Die Messergebnisse zeigen die Kohlenstoffeinsparungen pro Glasflasche im Vergleich: Eine typische 330-ml-Glasflasche aus einer herkömmlichen Schmelzwanne in Obernkirchen erzeugt 140,1 g CO2. Mit der NextGen-Wanne erzeugt die gleiche Flasche lediglich 43 g CO2, sobald diese zu 80 Prozent elektrisch betrieben wird. Daraus ergibt sich eine Reduktion der Scope 1-, 2- und 3-Emissionen um 69 Prozent.