Die Brücke von Zhangjiajie zeigt eindrucksvoll, wie tragfähig Glas tatsächlich ist. Eine Case Study von Kuraray veranschaulicht das Zusammenspiel von Technik und Natur in innovativer Architektur mit Verbundsicherheitsglas.
Glas ist ein zentrales Gestaltungselement in der Architektur – transparent, vielseitig und statisch leistungsfähig. Ob als weitläufige Fassadenfläche oder filigranes Detail im Innenraum: Es verbindet Ästhetik mit Funktion. Wie tragfähig Glas sein kann, zeigt die Glasbrücke über den Grand Canyon von Zhangjiajie in China. Sie ermöglicht nicht nur einen spektakulären Ausblick, sondern trotzt auch extremen Windlasten, einer hohen Besucherfrequenz und weiteren physikalischen Belastungen.
Verbundsicherheitsglas für höchste Ansprüche im Brückenbau
Mit einer Länge von 385 Metern, einer Breite von 6 Metern und einer Höhe von 300 Metern über dem Grund zählt die Glasbrücke von Zhangjiajie zu den spektakulärsten Bauwerken ihrer Art.
Konzipiert wurde die Brücke für bis zu 800 Personen gleichzeitig. Herzstück der Konstruktion sind großformatige Glaselemente aus Verbundsicherheitsglas mit SentryGlas® Ionoplast-Zwischenlagen – entwickelt von Kuraray.
Geprüfte Sicherheit unter Extrembedingungen
Um die außergewöhnlichen Anforderungen an Sicherheit und Langlebigkeit zu erfüllen, wurden Glaselemente und Brückenkonstruktion umfangreichen Tests unterzogen. So hielten die Gläser im Windkanal der Universität Hunan Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 km/h stand. Bei Belastungstests mit 20 Tonnen betrug die Durchbiegung der Scheiben lediglich 2,16 Zentimeter – ein beeindruckender Wert bei dieser Glasfläche.
Zusätzlich wurden Untersuchungen zur Aeroelastizität, zu Flattereffekten, Gravitationssteifigkeit, Schwingungsverhalten und Passantenbelastung durchgeführt. Auf Basis dieser Studien kamen gezielte Technologien zur Dämpfung von Vibrationen und Stoßbelastungen zum Einsatz. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die hohe Steifigkeit der SentryGlas®-Zwischenlagen.
Der Entwurf der Brücke stammt von Professor Haim Dotan, der besonderen Wert auf eine möglichst dezente Einbindung in die Landschaft legte. „Aus Respekt vor der Anmut der Natur sollte die Brücke möglichst unsichtbar wirken“, so der Architekt. Die schlanke Hängekonstruktion mit nur 60 cm breiten Tragbalken kommt ohne massive Träger aus. Selbst die Brückenpfeiler verschmelzen optisch mit der Umgebung – sie wurden mit Pflanzen kaschiert, um sich harmonisch in die grünen Felswände einzufügen.
Ob in spektakulären Bauwerken oder filigranen Objekten – Glas beeindruckt durch Vielseitigkeit. Welche Bedeutung es auch in Kunst und Geschichte hat, beleuchtet unser Interview mit Dedo von Kerssenbrock-Krosigk, Leiter der Glassammlung im Kunstpalast Düsseldorf.