Auf der Agenda der glasstec 2024 stehen Themen, die die Glasindustrie beschäftigen: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Digitale Technologien. Vom 22. bis 25. Oktober werden diese Hot Topics in den Fokus gestellt.
2024 ist glasstec-Jahr! Im Oktober stehen die Messehallen in Düsseldorf wieder ganz im Zeichen der Weltleitmesse der Glasindustrie, zu der Aussteller und Besucherinnen sowie Besucher aus der ganzen Welt erwartet werden. Dann wird sich alles wieder um wichtige Themen rund um Glas, Glasprodukte, Glasanwendungen, Glasherstellung, Glasproduktionstechniken, Glasbearbeitung, Glasverarbeitung und Glaswerkzeuge, Mess-, Antriebs-, Steuer- und Regeltechnik drehen. Und vieles mehr!
Dieses Jahr stehen vor und während der glasstec drei hoch relevante Themen aus der Glasindustrie im Fokus: Dekarbonisierung, Kreislaufwirtschaft und Digitale Technologien. Die Kernfrage: An welchen Stellschrauben muss die Glasindustrie drehen, um maßgebliche Potenziale für die Zukunft zu auszuschöpfen und zu nutzen?
Kreislaufwirtschaft: Energie, Ressourcen & Recycling
Die Glasindustrie ist eine energieintensive Industrie und arbeitet stetig daran, CO2-Emmissionen zu reduzieren und kreislauffähiger zu werden.
Glas als Verpackungsmaterial beispielsweise ist zu 100 Prozent unendlich oft recycelbar. Für die Kreislaufwirtschaft bietet diese Wiederverwendbarkeit große Potenziale. Doch: Die Glasindustrie ist noch nicht vollständig zirkulär. Entlang der Glas-Wertschöpfungskette eröffnen sich noch weitere Möglichkeiten, den Energie- und Ressourceneinsatz zu verringern und die Wiederverwertungsraten zu steigern. Die Vorteile liegen auf der Hand: Mehr Kreislaufwirtschaft bedeutet weniger Rohstoffeinsatz, weniger Treibhausgasemissionen und somit mehr Klima- und Ressourcenschutz. Ein bedeutender Ansatz liegt in der Verwendung von recyceltem Glas im Schmelzprozess, denn dieser verursacht bis zu 85 Prozent des Energiebedarfs in der Glasproduktion. Der Einsatz von rund zehn Prozent Glasscherben verringert die benötigte Schmelzenergie bereits um ca. drei Prozent.
In der Flachglasindustrie – um ein zweites Beispiel zu nennen – gibt es weitere Herausforderungen. In dem Fachartikel „Kreislaufwirtschaft in der Flachglasindustrie“ berichtet Marc Everling detailliert darüber.
Im Rahmen der Tagungsreihe „CircuClarity One“ wird es bei der glasstec 2024 u. a. um die Kreislaufwirtschaft gehen. Im Fokus: Ein fundierter Blick auf den Fortschritt der Kreislaufwirtschaft in der Glas- und Fassadenindustrie inklusive der Vorstellung von empirisch getesteten Prozessen, innovativen Produkten und skalierbaren Methoden.
Die Kernfrage des Hot Topics „Kreislaufwirtschaft“: Wie kann der Energie- und Ressourceneinsatz verringert und die Wiederverwertungsrate entlang der Glas-Wertschöpfungskette gesteigert werden?
Digitale Technologien: Digitalisierung, „Maschinensprache“ & KI
Die Digitalisierung verändert die Glasbranche und bietet vielen Unternehmen ganz neue Perspektiven: effizientere Prozesse, optimierte Produktionsabläufe oder innovative Automatisierungslösungen. Von der Nutzung Künstlicher Intelligenz (KI) bis zur Implementierung digitaler Workflows – Digitale Technologien werden die Zukunft der Glasindustrie prägen und neue Chancen für Effizienzsteigerung und Wettbewerbsvorteile eröffnen.
Erste digitale Lösungen bietet beispielsweise das Start-Up BISS.ID. Der sehr spezifische und sinnvolle Ansatz: Vereinfachung des Datenaustauschs im Bauzulieferbereich, speziell in der Bauelementebranche. Dafür will das Unternehmen individuelle Produktdaten sowie Produktions- und Lieferdaten cloudbasiert allen Nutzern einfach zugänglich machen - sicher und geschützt. Für die Glasindustrie kann das eine Effizienzsteigerung in den Bereichen Logistik, Produktkennzeichnung und Gestellmanagement bedeuten.
Die Kernfrage(n) des Hot Topics „Digitalisierung“: An welcher Stelle soll der Digitalisierungsprozess beginnen und welche Vorteile können sich daraus ergeben?
Dekarbonisierung: Neue Schlüsseltechnologien & nachhaltige Rohstoffe
Die Glasindustrie steht vor einer großen Herausforderung: die konsequente Abkehr von fossilen Energien, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Die Produktionsprozesse in der Glasindustrie sind bereits hochgradig optimiert, doch die Umstellung auf neue Schlüsseltechnologien zur Vermeidung prozessbedingter Emissionen ist eine große Herausforderung. Die Themen der Zukunft: Vollelektrische Schmelzwannen, idealerweise mit regenerativem Strom, sowie Wasserstoff-Hybridwannen.
Ein innovatives und hochaktuelles Beispiel aus der Praxis ist die „NextGen“-Schmelzwanne von Ardagh, die dank neuer Technologie eine hybride Schmelztechnik nutzt.
Die Kernfrage des Hot Topics „Dekarbonisierung“: Wie kann die energieintensive und aktuell noch in hohem Maße von Erdgas abhängige Glasindustrie bis 2045 CO2-neutral werden?
Rahmenprogramm: Sonderschauen, Konferenzen und Tagungen
Neugierig? Neben Top-Ausstellern aus der ganzen Welt, die sich mit diesen Hot Topics beschäftigen, wird es vom 22. bis 25. Oktober ebenfalls ein starkes Rahmenprogramm geben: begleitende Konferenzen, Foren und Tagungen. Außerdem zeigen Branchenvertreter sowie zahlreiche Vorträge in der glasstec conference und die Innovationsschau glass technology live neue Lösungsansätze aus Forschung, Wissenschaft und Industrie auf.
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