Diese in der Architektur geschätzten Vorteile sind jedoch für Vögel oftmals gefährlich:
- Vögel sind aufgrund der Transparenz von Glas oft nicht in der Lage, dieses als Objekt wahrzunehmen oder versuchen, Ziele hinter dem Glas zu erreichen.
- Durch die Reflexion werden Vögel zum Anflug verleitet und können das Spiegelbild nicht von der Realität unterscheiden.
Laut Glass for Europe schätzen Experten, dass allein in Europa jährlich etwa eine Millionen Vögel an Kollisionen mit Glas leiden. In den USA sind es schätzungsweise 365 Millionen bis eine Milliarde. In der EU wird diesem Problem unterschiedlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. In Deutschland gibt es keinen offiziellen Standard oder gesetzlichen Schwellenwert, und es liegt in der Verantwortung der Naturschutzbehörden, das Risiko von Vogelkollisionen bei neuen Gebäuden zu bewerten. In Helsinki, Finnland, gibt es einen neuen regionalen Leitfaden für die Verwendung von vogelfreundlichem Glas in Gebäuden, der ab 2027 Teil der Bauvorschriften sein wird.
Umso erfreulicher ist es, dass sich die Glasindustrie – darunter Flachglashersteller und Verbände – durch Forschung und Entwicklung in intensiver Zusammenarbeit mit Ornithologen diesem Problem annehmen. Beispielsweise durch leistungsfähige Markierungen auf dem Glas, die für Vögel sichtbar sind – aber nicht die Wärme- und Sonnenschutzeigenschaften verändern.
Welche Möglichkeiten es in diesem Bereich außerdem gibt, werden Jochen Grönegräs, Hauptgeschäftsführer vom Bundesverband Flachglas e.V. und Matthias Haller, Technical Service Marketing bei Eastman Chemical Company und Sprecher des Arbeitskreis Vogelschutz beim Bundesverband Flachglas e.V., im Rahmen des „bird protection forum“ unter dem Titel „Vogelschlag an Glasflächen – Wir sind Teil des Problems, aber auch Teil der Lösung“ auf der glasstec 2024 vorstellen.