Das 2022 gegründete Universitäts-Spin-off Greenlyte Carbon Technologies hat eine DAC-CCU-Methode entwickelt, um CO2 gemeinsam mit Wasserstoff der Industrie als reine Gase zur Verfügung zu stellen. Laut Co-Founder und Investor Florian Hildebrand basiert die Technologie auf 15 Jahren Forschung an der Universität Duisburg Essen.
In dem zweistufigen Prozess wird zunächst das CO2 von den anderen Bestandteilen der Luft getrennt und abgesaugt. Anschließend verfestigt sich die Flüssigkeit und das CO2 löst sich als Salz heraus, ohne dass hierfür Energie benötigt wird. Aus dem Salz werden anschließend Sauerstoff, Wasserstoff und CO2 gewonnen. So soll diese Technologie deutlich energieeffizienter sein als andere Verfahren wie beispielsweise die Elektrolyse, bei der nur Sauerstoff und Wasserstoff erzeugt werden.
Greenlyte baut in diesem Jahr in Essen eine erste Pilotanlage, mit der 100 Tonnen CO2 pro Jahr abgeschieden werden können. Das entspricht der CO2-Reduktion von rund 10.000 Bäumen. Die Anlage benötigt den Platz von zwei Autoparkplätzen und ist 7,5 Meter hoch. In der zweiten Phase (2024/2025) soll eine erste kommerzielle Demonstrationsanlage bei einem Kunden entstehen.
Im Moment sei die Herausforderung noch, die Technologie zu beherrschen, sagt Hildebrand. Außerdem müsse die optimale Größe gefunden werden. Denn das Verfahren muss wettbewerbsfähig zum Emissionszertifikatehandel sein. Die Kosten für eine Tonne CO2-Reduktion dürfen nicht höher sein, damit die Anlagen für energieintensive Unternehmen attraktiv sind.
Laut Hildebrand arbeiten derzeit weltweit rund 300 bis 500 Teams an CCU-Technologien. Die Ansätze werden noch erforscht und erprobt.
Auch das Schweizer Unternehmen Climeworks ist hier tätig: Es hat eine der weltweit größten DAC-Anlagen entwickelt und betreibt sie auf Island zusammen mit dem Partner Carbfix.