Fernwärme ist eine Form der Wärmeversorgung, bei der Wärmeenergie über große Entfernungen von einem zentralen Erzeugungsort zu verschiedenen Verbrauchern transportiert wird. Sie wird typischerweise in städtischen Gebieten eingesetzt, um Wohn- und Geschäftsgebäude, öffentliche Einrichtungen und Industrieanlagen mit Wärme zu versorgen.
Die Fernwärme wird in der Regel in Heizkraftwerken oder Wärmeerzeugungsanlagen erzeugt. Dort wird durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Kohle, Erdgas oder Biomasse, aber auch durch Abwärme aus Industrieprozessen oder Geothermie Wärme erzeugt. Diese Wärme wird dann über ein Netz von isolierten Rohrleitungen, die oft unterirdisch verlegt sind, zu den Verbrauchern transportiert.
Die Industrie kann auf verschiedene Weise zur Fernwärmeversorgung beitragen. Einige Industriebetriebe produzieren Abwärme, die als Quelle für die Fernwärmeversorgung genutzt werden kann. Die Abwärme kann entweder direkt in das Fernwärmenetz eingespeist werden oder über Wärmetauscher auf eine höhere Temperatur gebracht werden, bevor sie in das Netz eingespeist wird. Dadurch kann die Abwärme genutzt werden, um Gebäude zu heizen oder andere industrielle Prozesse zu versorgen. Einige Industriebetriebe nutzen auch die Fernwärmeversorgung, um ihre eigenen Wärmebedarfe zu decken.
Insbesondere in Bereichen mit hohem Wärmebedarf, wie zum Beispiel in der chemischen Industrie oder in der Papierherstellung, kann Fernwärme eine wirtschaftliche Alternative zu anderen Heizmethoden sein. Darüber hinaus kann der Einsatz von Fernwärme dazu beitragen, die CO₂-Emissionen zu reduzieren, da sie oft auch aus erneuerbaren Energiequellen wie beispielsweise Biomasse gespeist wird.