Stromspeicher für Gewerbe und Industrie

Stromspeicher tragen dazu bei, dass erneuerbarer Strom immer verfügbar ist – unabhängig davon, ob Wind weht oder Sonne scheint. Das macht sie zu einem wichtigen Bestanteil der Energiewende. In Gewerbe und Industrie können Stromspeicher zudem für niedrigere Energiekosten und größere Versorgungssicherheit sorgen. Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

INHALT:

Gewerbespeicher bieten verschiedene Vorteile für die gewerbliche und industrielle Nutzung. Hier die drei wichtigsten:

1. Stabilität und Zuverlässigkeit erhöhen: Speicher können dazu beitragen, dass die Stromversorgung stabil und zuverlässig bleibt. So können sie Schwankungen und Ausfälle im Stromnetz auszugleichen. Speicher können Schwankungen und Ausfälle im Stromnetz ausgleichen. Damit tragen sie dazu bei, dass die Stromversorgung stabil und zuverlässig bleibt.
   
   
2. Energiekosten einsparen: Mit Stromspeichern kann Strom zu niedrigen Tarifen genutzt werden. Er wird gespeichert, wenn er günstig verfügbar ist und abgerufen, wenn der Netzstrom teurer ist. Außerdem können Speicher dafür sorgen, dass Strom für Spitzenlasten verfügbar ist. So müssen keine teuren, auf die Spitzenlasten ausgerichteten Tarife bzw. Erzeugungstechnologien zum Einsatz kommen.
   
   
3. Emissionen vermeiden: Stromspeicher unterstützen den Einsatz erneuerbarer Energie, da sie diese speichern und konstant verfügbar machen. Und wenn erneuerbare Energien Strom aus fossilen Quellen ersetzen, trägt das zur Vermeidung klimaschädlicher Emissionen bei. Und dies verbessert natürlich die Umweltbilanz der Betriebe, die den Strom benötigen.

Meist nutzen Unternehmen nicht nur einen dieser Vorteile, sondern ein Mix verschiedener Anwendungen und Vorzüge kommt zum Einsatz.

Bei welchen Nutzern aus Industrie und Gewerbe Stromspeicher lukrativ zum Einsatz kommen können, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Entscheidend dafür ist der eigene Strombedarf, die Relevanz einer stabilen Versorgung und die Verfügbarkeit erneuerbarer Energien.

• Besonders lohnen sich Stromspeicher für Betriebe mit großem Strombedarf. Kosten können hier gespart werden, indem Energie bei niedrigen Tarifen gespeichert und wieder abgerufen wird, wenn der Strom teurer geworden ist. Damit tragen die Speicher auch zur Optimierung des Stromnetzes bei.
  
  
• Außerdem relevant ist der Bedarf an Spitzenlaststrom. Wird beispielsweise beim Hochfahren von Produktionsstätten einmal eine hohe Spitzenlast verursacht, müssen häufig teure Spitzenlasttarife abgeschlossen werden. Diese Spitzelasten können dann günstiger über den eigenen Stromspeicher abgedeckt werden.
  
  
• In Betrieben, die eine unterbrechungsfreie Stromversorgung benötigen, können Speicher als Notstromquelle dienen.
  
  
• Außerdem kann eine stabile Qualität der Versorgung (z.B. in Bezug auf Spannung und Frequenz) für Betriebe wie Rechenzentren relevant sein, um Schäden zu vermeiden. Auch dazu können Stromspeicher beitragen.
  
  
• Wenn Unternehmen selbst Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien betreiben, also beispielsweise Solardächer nutzen, können Stromspeicher zur Überbrückung dienen, wenn etwa keine Sonne scheint oder kein Wind weht.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht lässt sich nicht pauschal sagen, für welche Betriebe sich Stromspeicher lohnen und für welche nicht. Stromspeicher werden zwar kontinuierlich günstiger – ihre Anschaffung stellt aber immer noch eine erhebliche Investition dar, deren wirtschaftlichen Aspekte genau geprüft und mit alternativen lokalen Stromtarifen verglichen werden sollte.

Bei der Wirtschaftlichkeitsbetrachtung von Energiespeichern für gewerbliche oder industrielle Anwendungen sind mehrere Faktoren relevant:

• Zentral sind natürlich die Kosten für das Speichersystem und dessen Installation und Inbetriebnahme. Je nach Anwendung und Größe fallen diese Kosten sehr unterschiedlich aus.
  
  
• Auch deutlich ins Gewicht fallen können die Betriebskosten, also die Kosten für Wartung und Instandhaltung, ggf. Klimatisierung und auch für eventuell anfallende Versicherungsbeiträge.
  
  
• Damit sich die Anschaffung eines Energiespeichers lohnt und sich die Kosten amortisieren, ist auch die zu erwartende Lebensdauer zu berücksichtigen. Eine lange Lebensdauer bei gleichzeitig geringen Reparaturkosten sind für die Gesamtwirtschaftlichkeit entscheidend. Da der Reparaturbedarf eines Speichers vorher nur schwer abgeschätzt werden kann, ist auf gute Garantiebedingungen zu achten.
  
  
• Der Ausgabenseite gegenüber steht die Einsparung von Energiekosten. Insbesondere durch die Möglichkeit, Energie in Zeiten niedrigerer Tarife zu speichern und bei höheren Tarifen zu verwenden und durch die Vermeidung von Spitzenlasttarifen sind hier, je nach Fall, erhebliche Einsparungen möglich.

Eine genaue Kosten-Nutzen-Analyse kann helfen, eine fundierte Übersicht über die Wirtschaftlichkeit eines Speichers zu erhalten. Wichtig ist dabei, die langfristige Entwicklung des Unternehmens gut im Blick zu haben: Passt das Speichersystem auch zu den Arbeitszielen in fünf Jahren oder zehn Jahren? Es ist empfehlenswert, bei den Betrachtungen eine professionelle Energieberatung einzubeziehen, die entsprechende Fachkenntnisse zur Speichertechnik mitbringt.

Allgemein haben die Kosten für Stromspeicher in den vergangenen Jahren durch die Weiterentwicklung der Speichertechnologie und der Ausweitung der Produktion abgenommen. Heute können die Kosten für ein gewerbliches Lithium-Ionen-Speichersystem je nach Anwendung bei etwa 300 bis 700 Euro pro Kilowattstunde liegen.

Die Kosten für gewerbliche oder industrielle Energiespeicher variieren erheblich. Sie hängen ab von der verwendeten Speichertechnologie, der Größe bzw. Kapazität des Speichers, dem Hersteller, dem Standort und den Installationskosten. Um einen genauen Überblick über die Kosten zu erhalten, ist es daher unerlässlich bei entsprechenden Montagebetrieben Angebote einzuholen. Bei großen Speichersystemen kann es auch sinnvoll sein, den Auftrag auszuschreiben.

Wichtig zu beachten ist, dass neben den Anschaffungskosten auch weitere Kosten anfallen: So sind auch die Ausgaben für Installation, Wartung und Betrieb zu berücksichtigen. Entsorgungskosten entfallen in der Regel, da die Hersteller in der Rücknahmepflicht stehen.

Autor: Stefan Heimann