Absatzplus von 5% erwartet / Nahrungsmittelindustrie mit Abstand wichtigster Kunde / Von Florian Steinmeyer
Mexiko-Stadt (GTAI) - Der mexikanischen Verpackungsbranche kommt insbesondere die gute Entwicklung der Nahrungsmittelverarbeitung zugute. Eine steigende und anspruchsvollere Nachfrage nach verarbeiteten Lebensmitteln sowie gute Exportmöglichkeiten lassen deren Produktionsvolumen steigen. Pharmazeutika leiden 2016 weiter unter den öffentlichen Einsparungen, während Kosmetika mit einem voraussichtlichen Absatzplus von 3 bis 5% wieder stärker nachgefragt werden als im Vorjahr.
Die mexikanische Verpackungsindustrie wird 2016 nach Einschätzung des Branchenverbands AMEE (Asociación Mexicana de Envase y Embalaje) um rund 5% zulegen. Damit läge das Wachstum etwa auf dem Niveau des Vorjahres und würde erneut die gesamtwirtschaftliche Entwicklung klar übertreffen. Im Jahr 2015 setzte der Sektor 18 Mrd. US$ um, rund 2,8 Mrd. US$ davon mit Branchenprodukten für den Export. Die Produktion lag bei etwa 11 Mio. t an Verpackungen. Mit etwa 50% stammt der Hauptteil der nationalen Verpackungsnachfrage aus der Nahrungsmittelbranche, gefolgt von 20% aus der Kosmetik- und Körperpflegeindustrie, 15% von Reinigungsmittelherstellern sowie 10% aus dem Bereich Arzneimittel.
Laut der AMEE kommen bei der Verpackungsproduktion hauptsächlich Karton (35% der genutzten Stoffe), Kunststoffe (28%) sowie Glas (19%) und Metall (17%) zum Einsatz. Etwa 20% der Vorprodukte stammen aus dem Ausland. Die Einfuhrquote ist besonders hoch bei Materialien der Petrochemie wie Polyethylen, Polycarbonat und Polyprophylen. Der Verband hofft, dass die nationale Produktion dieser Ausgangsstoffe durch die Liberalisierungen der momentan laufenden Energiereform steigt.
Nahrungsmittelproduzenten expandieren weiter
Die Nahrungsmittelverarbeitung ist zurzeit neben der Kfz-Industrie der am schnellsten wachsende Industriezweig in Mexiko. Für 2014 bis 2019 geht das Marktforschungsfirma Euromonitor von einem jährlichen Absatzplus von durchschnittlich 4,1% aus. Der Sektor profitiert von der steigenden Bevölkerungszahl. Zudem nehmen Kaufkraft und Ansprüche der Konsumenten zu. Die Investitionsfördergesellschaft ProMéxico prognostiziert für 2016 einen Gesamtumsatz der Branche von 169 Mrd. US$.
Laut einer Einschätzung des Marktanalysten Actinver kommen den Nahrungsmittelherstellern zudem die stagnierenden Strom- und Kraftstoffpreise zugute. Die derzeitige Abwertung des mexikanischen Peso gegenüber dem US-Dollar ist hingegen zweischneidig: Auf der einen Seite werden die mexikanischen Exporte günstiger. Andererseits verteuern sich durch die Abwertung die Vorprodukte sowie die Schulden der Konzerne in Auslandswährung. Davon sind unter anderem die Schwergewichte Bimbo, Gruma und Lala betroffen.
In den ersten fünf Monaten 2016 wuchs die die industrielle Nahrungsmittelverarbeitung dem Volumen nach um 3,5% auf 23,6 Mio. t; dem Wert nach legte sie um 8,8% auf 445,5 Mrd. mexikanische Peso zu (mex$; rund 22,3 Mrd. Euro; 1 mex$ = 0,050 Euro; Durchschnittskurs Januar bis Mai 2016).
Produktion der mexikanischen Nahrungsmittelindustrie nach ausgewählten Produkten (in 1.000 t; Veränderung in %)
Produkt |
Januar bis Mai 2015 |
Januar bis Mai 2016 |
Veränderung 2016/15 *) |
Weizenmehl |
1.302,2 |
1.240,7 |
-4,7 |
Maismehl |
1.007,4 |
1.024,4 |
1,7 |
Frühstückscerealien |
78,1 |
75,4 |
-3,4 |
Schokolade in Tafeln |
8,2 |
9,0 |
9,6 |
Kaugummi |
29,1 |
28,4 |
-2,3 |
Hühnerfleisch |
71,2 |
82,9 |
16,4 |
Pasta für Suppen |
142,8 |
140,5 |
-1,6 |
Chilischoten in Konserven |
84,3 |
109,3 |
29,6 |
Käse aus Kuhmilch |
148,6 |
152,4 |
2,6 |
Süße Kekse |
335,8 |
338,9 |
0,9 |
Joghurt mit Früchten und/oder Getreide |
142,5 |
147,5 |
3,5 |
Trinkjoghurt |
150,2 |
150,5 |
0,2 |
Milchpulver |
111,6 |
114,9 |
3,0 |
Thunfisch (eingemacht) |
75,5 |
71,3 |
-5,5 |
Soßen |
59,7 |
64,4 |
7,8 |
Löslicher Kaffee |
20,3 |
20,3 |
0,0 |
Schweinefleisch |
140,9 |
144,7 |
2,7 |
Rindfleisch |
13,1 |
13,0 |
-0,7 |
Milch, flüssig (1.000 l) |
1.485.205 |
1.483.844 |
-0,1 |
*) jeweils Januar bis Mai, Abweichungen durch Rundungen
Quelle: Statistikamt Inegi
Rund 80% der mexikanischen Nahrungsmittelexporte fanden 2015 ihre Abnehmer in den USA. Im Jahr 2014 waren es nur etwa 75% gewesen. Gründe dafür sind die Abwertung des mexikanischen Peso sowie die wachsende lateinamerikanische Bevölkerung in den USA. Die Gesamtausfuhren der mexikanischen Nahrungsmittelbranche stiegen 2015 gegenüber dem Vorjahr um 4,6% auf 21,4 Mrd. US$ an.
Bioprodukte gewinnen an Bedeutung
Mexiko ist der weltweit viergrößte Erzeuger von Bioprodukten. Die Bundesstaaten Oaxaca, Chiapas und Michoacán vereinen rund die Hälfte der entsprechend bebauten Fläche in Mexiko auf sich. Besonders bei Kaffee ist Mexiko stark im Biosegment aufgestellt, das Land ist der Investitionsfördergesellschaft ProMéxico zufolge größter Produzent und Exporteur von Biokaffee. Das Absatzpotenzial könnte weiter steigen: Seit Februar 2016 verhandeln die mexikanische Regierung und die Europäische Union ein gegenseitiges Abkommen über den leichteren Marktzugang von Bioprodukten.
Die Sondersteuer auf kalorienreiche Lebensmittel (mehr als 275 Kalorien pro 100 g) in Höhe von 8% bleibt weiter bestehen, allerdings wird ihre Berechtigung heftig diskutiert. Die Abgabe hat laut der Fachzeitschrift PLOS-Medicine seit ihrer Einführung 2014 dazu geführt, dass der Konsum besonders ungesunder Lebensmittel um 5,1% gesunken ist.
Heimat weltweit führender Nahrungsmittelkonzerne
Im zentralmexikanischen Estado de México, nahe der Hauptstadt, sind die meisten Niederlassungen der Nahrungsmittelindustrie beheimatet. Unter anderem produzieren dort Global Player wie Unilever, Nestlé und Kraft. In ihrer Bedeutung für die Nahrungsmittelindustrie folgen die Bundesstaaten Puebla, Oaxaca, Mexiko-Stadt und Veracruz. Im Gegensatz zu anderen wichtigen Industriezweigen verfügt Mexiko in der Nahrungsmittelverarbeitung über starke einheimische Konzerne.
Größte Nahrungsmittel- und Getränkeproduzenten in Mexiko (Umsatz in Mexiko, in Mrd. mex$) 1)
Unternehmen (Herkunftsland) |
Umsatz 2015 |
Hauptsegment |
Grupo Bimbo (Mexiko) |
219,2 |
Backwaren |
Coca-Cola Femsa (Mexiko) |
151,9 |
Erfrischungsgetränke |
Sigma Alimentos (Mexiko) |
93,6 |
Gekühlte Lebensmittel |
Arca Continental (Mexiko) |
76,5 |
Erfrischungsgetränke |
Grupo Modelo (Mexiko) 2) |
62,2 |
Bier |
Pepsico de México (USA) |
58,4 |
Erfrischungsgetränke |
Gruma (Mexiko) |
58,3 |
Tortillas und Maismehl |
Grupo Lala (Mexiko) |
48,2 |
Milchprodukte |
Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma (Mexiko) 3) |
47,0 |
Bier |
Industrias Bachoco (Mexiko) |
46,2 |
Hühnerfleisch und Eier (Aufzucht und Verarbeitung) |
Grupo Nestlé de México (Schweiz) |
45,4 |
Unter anderem Zerealien, Kaffee, Speiseeis, Süßwaren |
Cultiba (Mexiko) |
40,9 |
Erfrischungsgetränke |
SuKarne (Mexiko) |
38,9 |
Rindfleisch (Aufzucht und Verarbeitung) |
Danone México (Frankreich) |
19,7 |
Milchprodukte |
Tyson de México (USA) 4) |
16,5 |
Hühnerfleischprodukte |
Grupo Herdez (Mexiko) |
16,4 |
Konservierte Lebensmittel |
1) 1 Euro = 17,635 mex$ (Durchschnitt 2015); 2) Tochterfirma von Anheuser-Busch InBev; 3) Tochterfirma von Heineken; 4) über Pilgrim´s Pride Teil von JBS
Quelle: Wirtschaftsmagazin Expansión
Der Backwarenhersteller Gruma will im Jahresverlauf 350 Mio. US$ unter anderem in ein neues Werk in Dallas investieren. Daneben prüft der Konzern den Bau einer Tortillafabrik im nordmexikanischen Monterrey. Bimbo plant, 2016 insgesamt 660 Mio. US$ auszugeben, vorrangig um die Produktionskosten in den bestehenden Werken zu senken. Das Unternehmen muss wegen des Wechselkursverfalls sparen.
Herdez gab im März 2016 bekannt, im Jahresverlauf 1 Mrd. mex$ zu investieren. 60% davon soll in die Speiseeisfertigung fließen. Zum gleichen Zeitpunkt veröffentlichte Alpura Pläne, mit einer Investition von 100 Mio. mex$ in den Markt für Kondensmilch einzusteigen. Bis Ende 2017 soll die Produktion auf 25 Mio. l pro Jahr hochgefahren werden. Konkurrent Lala wird eine Milchfabrik in Ciudad Obregón (Bundesstaat Sonora) für 350 Mio. mex$ bauen. Daneben übernahm Lala im Juli ein Werk der Firma Florida Bebidas in Costa Rica und wird 2016 für 125 Mio. mex$ seine Fabrik in der Stadt Guadalajara erweitern und drei neue Vertriebszentren bauen.
In der Fleischverarbeitung weihte der mexikanische Präsident Enrique Peña Nieto Ende März 2016 den Industriepark von SuKarne in Tlahualilo (Bundesstaat Durango) ein. Die 10 Mrd. mex$ teure Anlage soll 240.000 t Fleisch pro Jahr verarbeiten können. Bachoco gibt 15 Mio. US$ für die Erweiterung seiner Fabrik in Celaya aus.
Zuwächse im Getränkesektor
Im Getränkebereich betrug das mexikanische Marktvolumen laut dem Marktforscher Marketline 2014 rund 71,3 Mrd. US$. Prognosen zufolge wird es bis 2018 auf etwa 87,1 Mrd. US$ steigen. Mexiko ist durch die Präsens von Branchengrößen wie Femsa, Heineken (Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma) und Anheuser-Busch InBev (Grupo Modelo) sehr stark in der Getränkeproduktion vertreten. 2015 exportierte das Land Getränke im Wert von 4,2 Mrd. US$. Mit Ausfuhren von 2,5 Mrd. US$ an Bier war Mexiko 2015 erneut der größte Exporteur weltweit. Dem Volumen nach lagen die Bierausfuhren bei rund 2,8 Mrd. l.
Für das Gesamtjahr 2016 geht der Verband der Erfrischungsgetränkehersteller Anprac bei zuckerhaltigen Erfrischungsgetränken von einem Zuwachs von 1 bis 2% aus. Der Absatz war in den Jahren 2014 und 2015 durch die Einführung der Sondersteuer auf besonders kalorienhaltige Lebensmittel um rund 2,5% gesunken. Für abgefülltes Wasser prognostiziert Anprac 2016 ein zweistelliges Absatzplus. Während Hersteller von Getränken argumentieren, dass die Sondersteuer den Konsum nicht wesentlich beeinträchtige und daher nicht zielführend sei, schlugen Mitglieder des mexikanischen Senats und von NGOs im Juli 2016 vor, die Abgabe auf 2 mex$ pro l zu verdoppeln.
Produktion der mexikanischen Getränkeindustrie nach ausgewählten Produkten (in Mio. hl; Veränderung in %)
Getränk |
Januar bis Mai 2015 |
Januar bis Mai 2016 |
Veränderung 2016/15 *) |
Cola-Getränke |
52,2 |
53,0 |
1,5 |
Bier |
38,9 |
42,4 |
9,0 |
Limonaden (ohne Cola) |
21,6 |
22,1 |
2,5 |
Filtriertes Wasser (abgefüllt, ohne Kohlensäure) |
29,8 |
32,3 |
8,4 |
Energy-Drinks und Sportgetränke |
1,4 |
1,6 |
17,9 |
Säfte und Nektar |
3,8 |
3,9 |
3,3 |
Tequila |
0,7 |
0,8 |
2,6 |
*) jeweils Januar bis Mai
Quelle: Statistikamt Inegi
Ein starkes Wachstum erlebte in den vergangenen Jahren die Tequilla-Produktion. Grund dafür ist der stärkere Export auf etablierte Märkte wie die USA und die Erschließung neuer Absatzpotenziale, beispielsweise in der VR China. Das Unternehmen Diageo, Hersteller der Marke Don Julio, will seinen für 2015 bis 2019 ausgelegten Investitionsplan über 400 Mio. US$ beschleunigen. Angesichts eines jährlich Absatzplus von 20 bis 30% müssten Brennerei und Abfüllanlage im Bundesstaat Jalisco zeitnah ausgebaut werden, so Geschäftsführer Ivan Menezes.
Auch Heineken stockt seine Investition in Mexiko auf. Der Konzern will von 2015 bis 2019 über seine Tochter Cuauhtémoc Moctezuma 2 Mrd. US$ im Land ausgeben, unter anderem für ein neues Werk im Bundesstaat Chihuahua. Daneben soll der Ausstoß unter anderem durch neue Abfüllungslinien erhöht werden. Arca Continental wird 2016 rund 7 Mrd. mex$ in die Ausweitung und Modernisierung der Produktion investieren. 60% der Summe sind für die Werke in Mexiko bestimmt, die restlichen 40% fließen in die Fabriken in Argentinien, Peru und Ecuador.
Im Bereich der Heißgetränke erweitern Nestlé und Starbucks ihr Geschäft. Nestlé will die Verbreitung der Kaffeesparte Nescafé erhöhen und prüft dazu die Eröffnung eigener Cafés sowie den Verkauf über mobile Stationen. Starbucks führt die Teemarke Teavana in seinen Filialen ein. Laut Firmenchef Marc Branet bietet das Teesegment interessante Wachstumschancen in Mexiko.
Pharmazeutika leiden unter Sparpolitik
Die öffentliche Hand ist durch die Einrichtungen des Gesundheitsministeriums sowie die staatlichen Sozialversicherungen IMSS und ISSSTE ein wichtiger Abnehmer von Pharmazeutika. Im Jahr 2016 verringert allerdings die Sparpolitik infolge der niedrigen Erdöleinnahmen zum wiederholten Mal das Budget für Arzneimittel. Ursprünglich standen für Arzneieinkäufe rund 60 Mrd. mex$ zu Verfügung. Das bedeutete in nominalen Werten zwar ein Plus von 3,4%, unter Einbezug der Inflation jedoch eine Stagnation gegenüber 2016. Im März beziehungsweise im Juni 2016 wurden die Ausgaben erneut gesenkt, wovon auch der Gesundheitsbereich betroffen ist. Wie stark sich die Kürzungen auf Pharmazeutika auswirken wurde nicht im Einzelnen erläutert.
Die mexikanische Produktion an Arzneimitteln betrug 2015 rund 12 Mrd. US$. Laut ProMéxico wird sie im Zeitraum von 2015 bis 2020 um durchschnittlich 5,2% pro Jahr wachsen. Dem Statistikamt Inegi zufolge lag die mengenmäßige Produktion 2015 bei etwa 2,6 Mrd. Schachteln. Dabei handelte es sich hauptsächlich um Antibiotika (Anteil von 23%), verdauungsfördernden Medikamenten (12%), Schmerzmitteln (9%) und Nahrungsergänzungsmitteln (8%). Die größten Hersteller waren 2014 Bayer, Pfizer, MSD und Novartis.
Produktion von Pharmazeutika in Mexiko (in Mio. Schachteln, Veränderung in %) 1)
2013 |
2014 |
2015 |
Januar bis Mai 2016 |
Veränderung 2016/15 2) |
2.761,1 |
2.584,4 |
2.564,3 |
1.080,1 |
5,6 |
1) umfasst Human- und Tiermedizin sowie Impfstoffe, Vitaminpräparate und Ernährungszusatzstoffe; 2) Januar bis Mai
Quelle: Statistikamt Inegi
Grünenthal gab im März 2016 bekannt, für 30 Mio. Euro das Mexikogeschäft des Konkurrenten Almirall zu übernehmen. Das deutsche Unternehmen will dadurch seine Position bei Schmerzmitteln sowie Magen-Darm-Medikamenten stärken. Chinoin steigt mit dem Medikament Getan Plus in den Markt für verdauungsfördernde Arzneimittel ein. 2016 will das mexikanische Unternehmen bereits 200.000 Einheiten absetzen.
Guter Kosmetikabsatz dank steigernder Einkommen
Nachdem der Kosmetikabsatz 2015 nahezu stagnierte, geht der Branchenverband Canipec für 2016 angesichts höherer Haushaltseinkommen von einem besseren Panorama aus. Dem Verband zufolge steigt der Umsatz um 3 bis 5%. Von dem Produktionswert von 12 Mrd. US$ im Jahr 2015 waren rund 3,8 Mrd. US$ für den Export bestimmt. Dadurch erreichte Mexiko einen Handelsbilanzüberschuss bei Kosmetika von etwa 1,8 Mrd. US$. Marktbeobachter erwarten für die kommenden Jahre insbesondere bei Luxusprodukten einen überdurchschnittlichen Zuwachs.
Kosmetikproduktion nach ausgewählten Produkten in Mexiko (in 1.000 Einheiten; Veränderung in %)
Produkt |
Januar bis Mai 2015 |
Januar bis Mai 2016 |
Veränderung 2016/2015 *) |
Parfumes |
35.904 |
37.246 |
3,7 |
Cremes |
86.072 |
80.002 |
-7,1 |
Haarpflegemittel |
331.472 |
321.823 |
-2,9 |
Schminkprodukte |
52.671 |
68.843 |
30,7 |
Deodorants |
115.521 |
121.935 |
5,6 |
Handseifen |
18.086 |
22.275 |
23,2 |
*) jeweils Januar bis Mai
Quelle: Statistikamt Inegi
Lóreal erweitert seine Fabrik im Bundesstaat San Luis Potosí für 10 Mio. US$, um dort künftig 195 Mio. Einheiten an Haarcolorierungsmitteln herzustellen. 85% der Produktion sind für den Export bestimmt. Auch Avon schließt 2016 eine Erweiterungsinvestition von 30 Mio. US$ im Werk Celaya ab, um die Ausfuhren zu stärken. Laut einem Unternehmenssprecher sind die dank des Transpazifikabkommens besseren Absatzmöglichkeiten in Asien ein wichtiges Argument dafür.
Die Kosmetikbranche wird dominiert von multinationalen Großkonzernen. Procter & Gamble ist der führende Hersteller von Branchenprodukten in Mexiko gefolgt von Lóreal und dem mexikanischen Konzern Arabela. Im populären Direktverkauf an Haushalte sind die Unternehmen Jafra und Mary Kay mit je 10% Marktanteil führend, gefolgt von Avon mit 9%.