24.11.2015
Das Glass Forum beherbergt die glasverarbeitende Sparte der LiSEC Gruppe. Das 70-köpfige Team verarbeitet wirtschaftlich Flachglas – und baut damit das Betreiber Know-How des Maschinenbauers aus. Unter den Aufträgen befinden sich durchaus interessante Projekte, zum Beispiel die Herstellung der ‚Blätter‘ der smartflower.
Die smartflower ist eine Erfindung und Produkt vom österreichischen Unternehmen smartflower energy technology GmbH und ist weltweit die erste all-in-one autarke Energiequelle: Sie richtet morgens, wenn die Sonne aufgeht, vollautomatisch ihren 18 m² großen Solarmodulfächer zur Sonne aus und beginnt sofort, Strom zu erzeugen. Sie ist mit einer 2-achsigen Sonnennachführung ausgestattet, wodurch die ‚Blätter‘ im Laufe des Tages mit der Sonne wandern. Die Kapazität einer smartflower liegt bei ca. 3.400 – 6.200 kWh pro Jahr je Region – damit deckt eine Anlage den kompletten, durchschnittlichen Strombedarf eines Haushalts im mitteleuropäischen Raum. Der erzeugte Strom kann je nach Produkt entweder in ein Netz gespeist oder auch direkt lokal gespeichert und genutzt werden.
Laut Hersteller erreicht die (Speicher-)Anlage einen Eigennutzungsgrad bis zu 100% (zum Vergleich: eine Aufdachanlage im Durchschnitt nur 30%) und hält die Stromversorgung gleichmäßiger aufrecht als statische Aufdachanlagen. Gedacht sind smartflowers für private Haushalte aber auch für Kommunen, Einkaufszentren, Firmen, Hotels und Gastronomie.
Die wahrscheinlich komplexesten Blumenblätter der Welt
Jede smartflower besteht aus zwölf Blättern. Ein solches Blatt schaut auf den ersten Blick unspektakulär aus. Andreas Winter, Geschäftsführer Glass Forum: „Kein Hersteller traute sich das zu, wir sind weltweit der einzige Glasverarbeiter, der den Auftrag annehmen wollte.“ Jedes Blatt ist 2,1 Meter lang und hat einen Durchmesser von 1,2 Metern. Winter: „Die Blätter bestehen aus zwei Millimeter dünnem Weißglas. Jedes Glas bekommt einen C-Schliff und wird danach vorgespannt.“ Und es ist genau diese Kombination, die produktionstechnisch nicht ohne ist. Winter weiter: „Wir verfügen über eine vertikale Bearbeitungsmaschine und können anschließend vorspannen – und das mit optimaler Batchbelegung – alles hochautomatisiert.“ Momentan stellt LiSEC im Glass Forum etwa 1.200 solche Scheiben im Monat her. Winter nicht ohne Stolz: „Die Herstellung läuft wie am Schnürchen: Die Qualität passt, wir schaffen die Liefertermine und Ausschuss ist nahezu nihil. Über solche Aufträge, wo LiSEC zeigen kann, was wir drauf haben, freue ich mich am meisten!“
Quelle: LiSEC Group/lisec.com