20/02/2013
Prüfungen nach EN 356 haben gezeigt, dass bereits der Basistyp für F 30-Verglasungen - Pilkington Pyrostop® 30-10 (15 mm) - die Anforderungen der Klasse P1A erfüllt. Auch ohne Modifikationen am Glasaufbau erreicht Pilkington Pyrostop® 30-20 (18 mm) - ebenfalls ein Brandschutzglas für die Feuerwiderstandsklasse F 30 - die Klasse P2A. Damit sind bei beiden einschaligen Glastypen und den darauf basierenden Isoliergläsern neben der Brandschutzfunktion zusätzliche Anforderungen an den Widerstand gegen manuellen Angriff erfüllt.
In öffentlichen Gebäuden, Sport- und Versammlungsstätten oder auch Schulen und Kindergärten treffen Brandschutzanforderungen recht häufig mit zusätzlichen Anforderungen an die mechanische
Widerstandsfähigkeit der Verglasung zusammen. Ob Einbruchhemmung in der Fassade oder Schutz der Gebäudebenutzer in stark frequentierten „Verkehrszonen“, die Gründe, widerstandsfähige Verglasungen einzusetzen, sind vielfältig, nutzungs- und architekturspezifisch. Die Philosophie der Kombinationsfähigkeit der nach dem Sandwich-Prinzip schichtweise aufgebauten Pilkington Brandschutzgläser ermöglicht die
Ergänzung um solche Zusatzanforderungen in vielfältigen geprüften und klassifizierten Abstufungen. Dass bereits die „Basistypen“ von Pilkington Pyrostop® mehr können, als zuverlässig vor Feuer, Rauch und Hitzestrahlung zu schützen, konnte jetzt anhand normierter Prüfverfahren nachgewiesen werden.
Abgestufter Durchwurf- und Durchbruchwiderstand
Die Vorgaben für Prüfung und Klassifizierung des Glases sind in der Europäischen Norm EN 356 definiert. „Normale“ Verglasungen haben keine einbruchhemmende Wirkung. Schutz gegen mechanische Angriffe auf die Verglasung bieten lediglich spezielle einbruchhemmende Verglasungen bis hin zum Panzerglas, die als Verbund-Sicherheitsglas mit in den Scheibenaufbau integrierten Folien aufgebaut sind. Neben den Basistypen Pilkington Pyrostop® 30-10 und Pilkington Pyrostop® 30-20 mit nachgewiesenem Durchwurfwiderstand steht eine Vielzahl weiterer Produkte mit erhöhtem Durchwurf- und Durchbruchwiderstand innerhalb der Pilkington Brandschutzglas-Palette zur Verfügung.
Sicherheit als Zusatznutzen: erfolgreiche Prüfung nach EN 356
Pilkington hat im Rahmen des CE-Prozesses diese Eigenschaften nochmals überprüft. Im Prüfverfahren für die Durchwurfhemmung fällt eine 4,11 kg schwere Stahlkugel (Durchmesser 100 mm) auf eine Glasprobe (1100 mm × 900 mm) dreimal (bzw. neunmal bei P5A) aus Höhen zwischen 1,5 m und 9 m. Nach der Norm werden die Verglasungen mit dem Buchstaben P und mit aufsteigenden Nummern sowie einem zusätzlichen Kennbuchstaben bezeichnet. Der Kennbuchstabe A steht für durchwurfhemmende Verglasung und der Kennbuchstabe B für eine durchbruchhemmende Verglasung (siehe Tabelle).
Im Rahmen der offiziellen Prüfungen beim MPA NRW erfüllte Pilkington Pyrostop® 30-10 die Klasse P1A und Pilkington Pyrostop® 30-20 die Klasse P2A problemlos, unabhängig von der „Angriffsrichtung", also mit beidseitigem Schutz. Somit erhält man beim Einsatz von Pilkington Pyrostop® eine Sicherheitsglasfunktion
als kostenlosen Zusatznutzen neben dem durch zahlreiche Prüfungen und im jahrzehntelangen baulichen Einsatz bewährten Brandschutz.
Klasseneinteilung gemäß EN 356
Durchwurfhemmung:
Klasse Kugelfallhöhe Anzahl
Treffer Trefferfläche
P1A 1,5 m 3 Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P2A 3 m 3 Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P3A 6 m 3 Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P4A 9 m 3 Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
P5A 9 m 3 x 3 Dreieck mit Kantenlänge von 130 mm
Durchbruchhemmung:
Klasse Anzahl Axtschläge
P6B 30 bis 50
P7B 51 bis 70
P8B über 70
Quelle: Pilkington/pilkington.com