09.12.2015
Seit kurzem ergänzen 70 TPedge Photovoltaik- module die Außenfassade eines Laborgebäudes des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg. Diese Module sind eine gemeinsame Entwicklung von Bystronic glass und dem Fraunhofer ISE.
Schon 2013 wurden zehn dieser Module in die Fassade integriert und sind bis heute zuverlässig im Einsatz.
Nun folgten 60 weitere Module.
Die TPedge Module sind das Ergebnis eines mehrjährigen Projekts, mit dem Ziel, eine günstigere, schnellere und einfachere PV-Modulproduktion zu ermöglichen. Statt der üblichen 12 Minuten, die im Standardverfahren für eine PV-Modulfertigung benötigt werden, wird ein TPedge Modul mit Taktzeiten unter einer Minute gefertigt. „Durch eine modifizierte TPS®-Isolierglaslinie und den Einsatz eines Roboters, der die Klebepunkte millimetergenau setzt, kann jeder Isolierglashersteller die TPedge Module fertigen und damit seinen Markt erweitern“, erklärt Tobias Neff, Produktmanager bei Bystronic glass. „Da TPS® Isolierglas weltweit erprobt und beständig bei verschiedenen Temperaturen und Wetterlagen ist, haben wir uns das zu Nutzen gemacht“, sagt Max Mittag, Wissenschaftler am Fraunhofer ISE. „Die TPedge Module sind durch den millionenfach eingesetzten TPS® Randverbund klimaunabhängig und somit auf alle Märkte zugeschnitten“, ergänzt Tobias Neff.
Kostenreduktion durch Modulaufbau
Nicht nur die Modul-Produktion wird vereinfacht, auch eine Kostenreduktion ist durch die TPedge-Technologie möglich. Das kann auf den Modulaufbau zurückgeführt werden: Die Zellmatrix wird punktuell zwischen zwei Glasscheiben fixiert. Der Einsatz von Folien und das dazugehörige Laminieren oder ein zusätzlicher Aluminiumrahmen sind nicht nötig. „Wir können dadurch die Materialkosten der Module um ca. 15% senken und dazu die Alterungsbeständigkeit erhöhen, was im Vergleich zu Standardmodulen ein weiterer Vorteil ist“, beschreibt Max Mittag.
Die TPedge Module wurden neben der Alterungsprüfung auch einigen mechanischen Tests, wie einem Klimakammertest, einem Flächenlasttest und einem Hageltest unterzogen und haben diese mit Bravour bestanden. Die Ergebnisse der Langzeittests werden Mitte 2016 erwartet.
Verbindung zweier Welten
Der erste Kontakt zwischen Bystronic glass und dem Fraunhofer ISE kam auf der glasstec 2006 in Düsseldorf zustande. Bis heute hat sich daraus eine erfolgreiche Partnerschaft mit beidseitiger Zufriedenheit entwickelt. „Ich habe oft wochenlang gemeinsam mit Herrn Neff bei Bystronic glass gearbeitet. Diese wechselseitigen Einblicke waren sehr interessant. Vor allem war hilfreich, dass die Nutzung gemeinsamer Ressourcen die Erprobung und Weiterentwicklung unserer Technologien im Industriebetrieb ermöglicht hat“, erzählt Max Mittag. „Die gemeinsame Entwicklung des TPedge Moduls und des dazu gehörenden Produktionsverfahrens kann man als erfolgreiches Projekt an der Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie bezeichnen.“
Auch Bystronic glass ist sehr zufrieden mit der Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer ISE. „Schon die Projekte vor TPedge konnten wir mit guten Ergebnissen positiv abschließen. Aufgrund dieser Erfahrung und der verschiedenen erfolgreichen Tests blicken wir den Ergebnissen der Langzeittests positiv entgegen“, resümiert Tobias Neff über die letzten Jahre.