19.10.2015
Baufortschritt im Plan und Eröffnung für Juni 2016 anvisiert
Der Bau des neuen Technologiezentrums (TZ) liegt im Plan; ab Juni 2016 werden der Branche modernste Anlagen zur Prüfung großformatiger Fassaden, Türen, Tore, Fenster, Schiebe- und Wandelemente zur Verfügung stehen. Das Nutzungskonzept ermöglicht die Prüfung von Dauerfunktion, Brand-, Rauchschutz sowie Windlast, Luft-, Regen- und Winddichtheit an ein und demselben Probekörper. So wird der gesamte Prüfzeitraum wesentlich verkürzt. Zudem können auch Brandprüfungen an tragenden Bauteilen durchgeführt werden.
Seit Juli 2015 wird fleißig gebaut, und das Technologiezentrum wächst jeden Tag in die Höhe. Mit einem Investitionsvolumen von ca. 7 Millionen Euro entsteht auf über 3.000 m² Bruttogrundfläche ein modernes Prüf- und Forschungszentrum für großformatige Bauteile wie Brand-/Rauchschutzelemente, Fassaden, Fenster, Flügel-/Schiebetore, Türen sowie Dach und Wandelemente.
Großformatige Bauelemente bis zu 8 x 5 m2 können an nur ein und demselben Probekörper auf Rauchschutz und Feuerwiderstand, Dauerfunktion sowie Windlast, Luft-, Wind- und Schlagregendichtheit geprüft werden. Dies wird durch spezielle Aufbau- und Montagekonzepte möglich, bei denen die Besonderheiten der verschiedenen Prüfnormen berücksichtigt werden. Dadurch entfallen die kostspielige Herstellung mehrerer Probekörper sowie zusätzliche Umbaumaßnahmen und Transporte. So wird die gesamte Prüfzeit deutlich verkürzt, und die Kunden erhalten schnell die benötigten Nachweise und Zertifikate.
Ab Juni 2016 sind folgende Prüfstände verfügbar:
Brandöfen B x H ca. 8 x 5 m2 und 5 x 5 m2
Brandofen B x H x L ca. 4 x 4 x 5 m3 für tragende Decken-, Wand- und Dachbauteile
20 Dauerfunktionsprüfstände mit Größen bis zu 8 x 5 m2
Prüfstand für Luft, Wind, Wasser B x H ca. 10 x 7 m2
Rauchschutzprüfstände mit ca. 8 x 5 m2, 5 x 5 m2 und 3,6 x 3,6 m2
Alle Prüfstände sind so konzipiert, dass nicht nur nach deutschen und europäischen Normen, sondern auch nach amerikanischen, russischen, britischen und weiteren Standards geprüft werden kann. Das ift Rosenheim verfügt hierfür über zahlreiche bilaterale Anerkennungen, beispielsweise für Nachweise nach UL, AAMA, ASTM, CWCT, Ghost. Zudem kann das ift zukünftig auch Prüfungen von Wänden und Decken unter Last abwickeln, also den Nachweis von tragenden Wänden und Decken im Feuerwiderstand führen. In Verbindung mit der flexiblen Akkreditierung können so Prüfungen und Nachweise für Sonderbauten oder nicht genormte Bauteile erstellt werden. Ergänzt wird dies durch die geplante Prüfung von Steuerungen zur elektrischen und funktionalen Sicherheit. Damit bietet das TZ eine optimale „Heimat“ für die Tür- und Torbranche, die bei automatischen Bauteilen eine Vorreiterrolle einnimmt.
Ein ausgeklügeltes Nutzungs- und Logistikkonzept mit Aufbauboxen, Hub- und Krananlagen sowie Lagerplätzen ermöglicht eine schnelle, wirtschaftliche und ergonomische Montage, Vorbereitung und Prüfung der Probekörper. Besonders wichtig sind auch abschließbare Aufbauboxen und abgeschlossene Prüfbereiche, so dass Diskretion und Geheimhaltung optimal gewährleistet sind. Werkstätten für Holz-, Metall- und Rohbauarbeiten mit erfahrenen Handwerkern erlauben eine schnelle Anpassung der Probekörper und Baukörperanschlüsse, damit die Prüfungen ohne Zeitverzug durchgeführt werden können. Die unmittelbare Nähe zur Autobahn A 8 erleichtert die einfache Anlieferung großformatiger Bauteile mit Sondertransportern.
Die notwendige Rauchgasreinigungsanlage wird eine der modernsten Anlagen weltweit sein, so dass die Emissionen weit unter den gesetzlich geforderten Mindestwerten der TA-Luft liegen und auch mögliche Geruchsbelästigungen vermieden werden.
Das Nutzungskonzept sieht auch vor, dass Prüfungen, Forschung und Untersuchungen moderner Bautechnologien für Kunden, Besucher und Wissenschaftler aus aller Welt erlebbar werden. Mit moderner Video- und Kommunikationstechnik sowie einer Lounge mit direktem Blick in die Prüfhalle kann der aktuelle Prüfverlauf für vertriebliche oder dokumentarische Zwecke verfolgt werden. Ergänzt wird dies durch einen Kundenbereich mit modernster Bürotechnik und Besprechungsräumen, die individuell genutzt werden können.
Gemeinsam mit der Hochschule Rosenheim und dem Fraunhofer Kompetenzzentrum Bautechnik können auch wegweisende Forschungsprojekte an innovativen Bauelementen, Baustoffen und Bautechnologien besser durchgeführt werden. Hierzu zählen „intelligente“ Bauelemente, adaptive Fassaden, regenerative Energienutzung in der Gebäudehülle, Medienfassaden, Verbundwerkstoffe oder Holzbauwände in Modulbauweise mit integrierter Haustechnik. Davon profitiert, wie vom Schallschutz bekannt, auch die mittelständische Holzbaubranche, die für die technische Weiterentwicklung auf öffentlich geförderte Verbundprojekte angewiesen ist. Damit wird das Technologiezentrum ein zentraler Baustein des ift Rosenheim und der „Holzbaukompetenz“ in Rosenheim.
Im „alten“ Brandschutzzentrum in Nürnberg ist mittlerweile die notifizierte Produktzertifizierungsstelle Brandschutz (NPZ) des ift Rosenheim entstanden, so dass pünktlich zum Inkrafttreten der Produktnorm für Feuer- und Rauchschutzabschlüsse alle notwendigen Dienstleistungen, Nachweise und Zertifikate gemäß EN 16034 erstellt werden, und Hersteller ab Dezember 2015 ihre Brand- bzw. Rauchschutzprodukte mit dem CE-Zeichen kennzeichnen können.
Damit stellt das ift Rosenheim sein Motto „Alle Prüfungen aus einer Hand“ erneut unter Beweis und bietet seinen Kunden aus der Fenster-, Fassaden-, Tür-, Tor- und Glasbranche einen maßgeschneiderten, kompetenten und wirtschaftlichen Service.