Wie lässt sich mit minimalem Materialaufwand eine Rahmenkonstruktion aus Glas schaffen? Diese Frage stellte sich das Büro Eckersley O’Callaghan beim Entwurf des Pavillons, der nun auf der glass technology live gezeigt wird. Das Projekt entstand in Zusammenarbeit mit mehreren Unternehmen. Die Firma AGC etwa schlug die Verwendung von Falcon-Glas vor, einem dünnen Aluminosilikatglas, das im Floatverfahren hergestellt wird und sich durch hohe Qualität und Wirtschaftlichkeit auszeichnet. Durch das Laminierbiegeverfahren von Tvitec Cricursa wurde solch ein dünnes Glas strukturell verbessert, um eine geometrische Steifigkeit zu erreichen. Die gebogenen Scheiben bilden jeweils paarweise eine Struktureinheit. Die so geschaffenen Elemente wurden zu einem in zwei Richtungen gespannten Rahmen verbunden.
Der ursprüngliche Rahmen basierte auf einer sechseckigen Zelle. Die endgültige Form erhielt der Pavillon, um noch mehr Material einsparen zu können. Die Anzahl der Platten wurde reduziert, das Innenvolumen des Bauwerks aber beibehalten. Die Zwischenschicht des Typs SentryGlass® von Kuraray zeichnet sich durch ihre Schersteifigkeit in einem breiten Temperaturbereich aus. Bellapart brachte zudem sein Fertigungs-Knowhow im Präzisionsstahlbau ein und entwickelte Verbindungen in Form einer einfachen, gebogenen Platte, mit der sich die visuelle Lesbarkeit der Knotenpunkte elegant lösen ließ. Das graue Struktursilikon Dow 993 gewährleistet die nötige Festigkeit und Steifigkeit, zudem ließen sich Fertigungstoleranzen zwischen den Stahlverbindern und der Glasoberfläche ausgleichen.
Der Pavillon kombiniert kreatives Design mit innovativer Technologie und unkonventionellen Herstellungsprozessen. Geplant ist, dass der Pavillon nach der Ausstellung auf der glass technology live dauerhaft an einem anderen Standort zu sehen sein wird.