Dünnglas wird derzeit hauptsächlich für Displays auf elektronischen Geräten verwendet. Es bietet aber auch interessante Eigenschaften für architektonische Anwendungen. Aufgrund seiner hohen Festigkeit und geringen Dicke von ≤ 2 mm kann das Glas leicht in Krümmungen gebogen werden. Zudem ist Dünnglas wesentlich leichter und ermöglicht darüber hinaus eine erhebliche Gewichtsreduzierung gegenüber vergleichbaren Isoliergläsern. Das Forschungsprojekt L3ICHTGLAS des Instituts für Baukonstruktion der TU Dresden in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Sollingglas und EurA sowie Innovent nutzt diese Eigenschaften für Fassaden.
Das Verbundelement besteht aus dünnen Deckschichten aus Glas, die mit einem aussteifenden, 3D-gedruckten Polymerkern verklebt sind. Neben der hohen Steifigkeit und dem geringen Gewicht bieten die Verbundelemente die Möglichkeit, den Tageslichteinfall durch die individuelle Gestaltung des Kernmusters zu beeinflussen. Das Exponat zeigt außerdem, dass durch gekrümmt gefertigte Kernstrukturen kaltgebogene Verbundelemente realisiert werden können.
Das Dünnglaselement passt sich der gedruckten Form über eine lastabtragende Klebung an. Leichte und individuell gestaltbare Dünnglas-Verbundelemente sollen die Architektur und deren ökologische Nachhaltigkeit positiv beeinflussen.