Mit transparenten Werkstoffen garantieren geklebte Verbindungen eine maximale Durchsicht bei minimalem Rahmenanteil. Nicht nur deshalb sind sie auch für den Einsatz unter Wasser zunehmend gefragt. Großaquarien und Infinity Pools werden in der Regel aus Polymethylmethacrylat (Acrylglas) hergestellt. Eine Alternative könnte der Einsatz von Kalk-Natron-Silikatglas aufgrund seiner Wertigkeit und hohen Kratzbeständigkeit sein.
Deshalb wurde im Forschungsprojekt BOND2DIVE in Kooperation mit dem Institut für Baukonstruktion der TU Dresden, dem Ingenieurbüro Bollinger + Grohmann Consulting, dem Spezialglasbauer ADCO Technik sowie mit Unterstützung durch den Klebstoffhersteller SIKA Deutschland eine geklebte Verglasung unter hohen hydrostatischen und hydrodynamischen Lasten untersucht. Es handelt sich um eine zweistufige Verklebung mit einem dauerhaft lastabtragenden sowie einem dichtenden Anteil.
Zur glasstec 2024 werden die Ergebnisse des Projekts in Form eines gläsernen Schwimmbeckens mit einer Kantenlänge von 1,6 m und einer Höhe von 0,8 m demonstriert. Alle vier Seiten bestehen aus Verbundsicherheitsglas aus 2 x 10 mm teilvorgespanntem Glas. Die zweistufige Klebung im Eckbereich ist trotz der geringen Ansichtsbreite in der Lage, selbst im vollständig gefüllten Zustand die aus dem hydrostatischen Druck entstehenden hohen Zuglasten zuverlässig abzutragen.