Bei lastabtragenden Glasträgern oder Glasstützen aus Verbundsicherheitsglas (VSG) wird auf den vorbeugenden baulichen Brandschutz großen Wert gelegt. Bei VSG liegt die Transformationstemperatur der einzelnen Bestandteile unter 550°C. Im Brandfall verliert das Glas infolgedessen an Tragfähigkeit.
Das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden hat nun gemeinsam mit den Firmen Hero Fire und Taupitz einen neuen VSG-Träger entwickelt, den die Forschungspartner zur glasstec 2024 präsentieren. Das FiReGlass-System eignet sich für den Einsatz als tragendes Element mit definiertem Feuerwiderstand. Den Kern der Träger bildet ein Verbundsicherheitsglas, das vor der von außen angreifenden Hitze des Feuers geschützt wird. Hierfür sind die Glasflächen und die unteren Glaskanten mit zwei umlaufenden Schutzsystemen aus Brandschutzgel und Opferscheiben versehen.
Der für die glasstec 2024 entwickelte Demonstrator zeigt vier Glasträger. Zwei davon sind herkömmliche Glasträger aus VSG. Einer davon wurde im Brandversuch nach Norm für etwa 25 min beflammt. Eine kritische Durchbiegung war bereits nach 20 min bei ca. 600°C erreicht. Die beiden anderen Glasträger sind vom FiReGlass-Schutzsystem umschlossen. Ein Träger wurde ebenfalls im Brandversuch beflammt, konnte aber eine Standzeit von mindestens 40 Minuten bei rund 800°C gewährleisten.