Gekrümmte Glaselemente für Fassaden mit einer hohen optischen Qualität, die individuell an Freiformen anpassbar sind und von außen unsichtbar befestigt werden, lassen sich auch ohne aufwendige werksseitige Verfahren zum Biegen realisieren. Ein entsprechendes Verfahren stellt das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden in Kooperation mit Polartherm Flachglas und Contura Ingenieure zur glasstec 2024 vor. Es erleichtert die industrielle Fertigung und Anwendung in Fassaden.
Kaltgebogene Isolierglasscheiben in Verbindung mit einer nicht sichtbaren lastabtragenden Klebung zur Unterkonstruktion machen es möglich. Das Forschungsprojekt BOND2BEND verwendet ebene Isoliergläser, die lastabtragend auf einen Adapterrahmen verklebt werden. Über den Adapter werden die Gläser auf der Baustelle auf die gekrümmte Unterkonstruktion geschraubt und in die Biegung gezwungen. Die Elemente können die Funktion einer Isolierverglasung in gekrümmten Fassaden mit optisch hervorragender Qualität und nicht sichtbarer Befestigung übernehmen. Zudem beschleunigt ihr hoher Vorfertigungsgrad die bauseitige Montage.
Der Demonstrator zeigt den Ausschnitt einer gebogenen Fassade aus drei kaltgebogenen Isolierglaseinheiten. Die Gläser sind über die lastabtragende Klebung zum Holzadapter und dessen Verschraubung mit der Unterkonstruktion verbunden. Die Konstruktion benötigt keine zusätzlichen mechanischen Halter oder Klotzungen.