Die TU Delft erforscht die zirkuläre Nutzung von Glas und konzentriert sich dabei auf die drei Säulen der Kreislaufwirtschaft: Reduce, Reuse, Recycle. Um den Materialverbrauch zu reduzieren, optimieren die Forscher die strukturelle Topologie monolithischer, tragender Glasbauteile. Auf diese Weise erreichen sie ein Design mit maximaler Steifigkeit und minimalem Volumen. Die zur glasstec 2024 ausgestellten Muster wurden mit verschiedenen Arten von Einweg-Formen gegossen, um die Grenzen der Herstellungsmöglichkeiten zu erweitern.
Um das Konzept der Reduktion noch einen Schritt weiterzuführen, verwendet das Team CNC-gestrickte Basaltfaserformen, um Flachglas in doppelt gekrümmte Formen zu bringen. Diese innovative Art der Formgebung minimiert das benötigte Formmaterial im Vergleich zur herkömmlichen Slumping-Technik.
Durch die Kartierung und Nutzung von zuvor weggeworfenen Glasabfällen, etwa aus der Automobil-, Elektronik- und Architekturbranche, ist es dem Team der TU Delft gelungen, innovative Gussglasplatten zu entwickeln. Diese lassen sich für Fassadenverkleidungen, Innentrennwände und andere Anwendungen in der gebauten Umwelt einsetzen.
Für die bessere Wiederverwendung von Glasbauteilen entwickeln die Forscher der TU Delft eine neuartige hochfeste, aber reversible Verbindungstechnologie auf der Grundlage von bleifreiem Lot. Diese Technologie eignet sich besonders für Multimaterialkomponenten, die spröde Materialien wie technische Keramik oder Glas enthalten.