Der Einsatz von dünnerem Glas ermöglicht einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen, nicht nur auf Materialebene, sondern auch hinsichtlich des Transports und der Montage. Um die Anforderungen an Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit zu erfüllen, wird eine Kernstruktur zwischen zwei dünnen Deckgläsern benötigt.
Bereits 2022 hat die TU Dresden ein solches Dünnglas-Verbundelement auf der glass technology live vorgestellt. Dabei wurden zwei Dünngläser mit einem 3D-gedruckten Kern aus Kunststoff verklebt. Das diesjährige Mock-up ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit von TU Darmstadt und TU Dresden. Es besteht aus zwei Dünngläsern und einem Kern aus Hartpapierhülsen. Der Verbund der Materialien entsteht durch Unterdruck im Scheibenzwischenraum. Dieser muss so hoch sein, dass er eventuellen Sogkräften aus Wind und Klimalasten entgegenwirkt.
Der Verzicht auf Klebstoffe ermöglicht einen einfachen Rückbau des Komposits. Am Ende der Lebensdauer lassen sich die Einzelteile durch das Lösen des Vakuums sortenrein wiedergewinnen, wiederverwenden oder recyceln. Durch das Vakuum und die niedrige Wärmeleitfähigkeit der Papierhülsen sind zudem gute Wärmedämmeigenschaften zu erwarten.