10:00 - 12:30
Glasprodukte und -anwendungen 1
Chair
Dr. Hermanns, MDI Advanced Processing GmbH
10:00
Smarte Fensterfolien für Wärme- und Lichtmanagement in Gebäuden
Die durch die Verglasung eindringende Sonnenwärme führt zur Überhitzung von Gebäuden. Daher steigt der Energiebedarf für die künstliche Kühlung von Innenräumen. In dieser Arbeit entwickeln wir intelligente Fensterfolien, die den Durchgang von Sonnenwärme und Tageslicht durch die Verglasung auf der Grundlage von Änderungen der Außenwetterbedingungen autonom steuern. Neben farbneutralen Folien können auch Folien mit speziellen reflektierenden Farben verarbeitet werden. Die Folien können auf bestehende Verglasungen geklebt werden und bieten somit eine kostengünstige Sanierungslösung.
Dr. Stijn Kragt, TU Delft
(c) Vincent van den Hoogen
10:20
Ein neues Standardprüfverfahren für die Bewertung der ARC-Abrasionsfestigkeit von Solarglasbeschichtungen auf Originalformatpanelen
Für eine standardisierte Bewertung der Abrsaionsbeständigkeit von Antireflexionsbeschichtungen (ARC) in Solarenergieanwendungen wie Photovoltaik, Solarthermie, Architektur- und Gewächshausgläsern wurde ein Testanlage für die vollflächige Reinigung sowie ein standardisiertes Prüfverfahren entwickelt (DIN SPEC 4867).
Prof. Dr. Christian Hagendorf, Fraunhofer Center for Silicon Photovoltaics
(c) Christian Hagendorf
10:40
Nachhaltiges und kohlenstoffarmes Bauen mit Saint-Gobain Glass
In diesem Beitrag stellen wir die wichtigsten Innovationen von Saint-Gobain Glass vor, die darauf abzielen, den ökologischen Fußabdruck von Gebäuden zu verringern. Es werden mehrere Initiativen auf den Ebenen des Glasherstellungsprozesses, der Verwendung energieeffizienter Beschichtungen, der Optimierung der Verglasungskonfiguration und des Recyclings beschrieben. Es werden konkrete Maßnahmen erläutert, die zu erheblichen Einsparungen sowohl beim verkörperten als auch beim betriebsbedingten Kohlenstoff-Fußabdruck in Bauanwendungen führen.
Pascal Chartier, SAINT-GOBAIN
Co-Speaker:
Amelie Briend, SAINT-GOBAIN
Dr. François Guillemot, SAINT-GOBAIN
(c) Volkmar Offermann
Wolfram N. Diener
11:00
Glas in der gebauten Umwelt: die sechs wichtigsten Trends anhand von Experteninterviews, systematischer Textverarbeitung und cluster-basierter Datenanalyse
Die sechs identifizierten Trends behandeln die Integration von regenerativen Glasstrategien, die zukünftige Entwicklung großformatiger Glasscheiben, das Motto ‚Glass = Lebensqualität‘, Multifunktionalität & Adaptivität von Glass, die Implementierung von Funktionen & Technologien durch dynamische Verglasungssysteme und die Verwendung von Dünnglas. Zudem lassen sich fünf sog. ‚Treiber des Fortschritts‘ bestimmen: Performance, Ästhetik, Umwelt- und Nachhaltigkeitsaspekte, finanzielle Aspekte und der Faktor Mensch.
Jonas Muth, TU Darmstadt
(c) Institut für Statik und Konstruktion, TU Darmstadt
Dr. Wilma Dewald
11:20
Verwendung des Nanopartikel-Ansatzes zur Implementierung von intelligentem Glas und Fenstern als Displays
Die Nodis-Gründer Mike Holt, CEO, und Dr. Sergey Shokhor, CTO, werden die Technologie und den Ansatz zur Implementierung von TruTint, die Anwendungen und Marktchancen sowie Nodis Pläne, es in die Massenproduktion zu überführen, diskutieren. Nodis TruTint ist die weltweit erste smarte Glastechnologie mit sofortiger elektrischer Farbumschaltung, Infrarotfilterung und Tönung (TruTint), die den Energieverbrauch von Gebäuden um 50% reduziert und die Reichweite von Elektrofahrzeugen erhöht. In dieser Präsentation wird erläutert, wie dies funktioniert.
Mike Holt,
Dr. Sergey Shokhor
NODIS
(c) Mike Holt
Ulrich Schuster
11:40
Von Angesicht zu Angesicht: Das Potenzial einer neuartigen Fassadensteuerung auf der Grundlage von Gesichtsausdrücken
In dieser Arbeit wird eine neuartige dynamisch schaltbare Flüssigkristall-Verglasungstechnologie durch ein auf den Menschen ausgerichtetes System gesteuert, das auf dem Gesichtsausdruck des Bewohners (Facial Action Units, FAU) und einem tragbaren Lux-Sensor basiert, um visuelles Unbehagen in Echtzeit und auf nicht störende Weise zu erfassen. Es werden experimentelle Daten über die Zufriedenheit und das Unbehagen der Bewohner gesammelt, um die Leistung eines herkömmlichen Benchmark-Steuerungssystems mit dem in dieser Arbeit vorgeschlagenen neuartigen, auf den Bewohner ausgerichteten System zu vergleichen.
Alessandra Luna Navarro
TU Delft
Dr. Paul Harten
12:00
Thermochromes intelligentes Glas – Optimierte Regulation von Sonnenwärme durch autonom-adaptive Fenster
Thermochrome intelligente Gläser passen ihre Interaktion mit Sonnenlicht autonom an die Temperatur als externen Stimulus an. Dies ermöglicht die Nutzung von Sonnenwärme zur Beheizung von Gebäuden und zur Schaffung eines angenehmen Raumklimas im Winter, während im Sommer das Eindringen von Sonnenwärme in das Gebäude verhindert wird, wodurch der Bedarf an Kühlung durch Klimaanlagen reduziert und der Komfort erhöht wird. Wir berichten über das erste Fenster, das eine Modulation des g-Werts um 11% ermöglicht, welches sich einer Markteinführung annähert und analysieren potenzielle Auswirkungen auf den EU-Gebäudebestand.
Daniel Mann, TNO Brightlands Materials Center
(c) Daniel Mann
Wolfram N. Diener
13:30 - 14:30
Glasproduktion 2 | Chair: Dr. Jüngling, HVG / DGG
Chair
(c) HVG / DGG
Dr. Jüngling, HVG / DGG
13:30
GlassTrend: Technologieentwicklung für eine nachhaltige Glasproduktion
GlassTrend ist eine internationale Plattform von Glasherstellern und ihren Zulieferern, die gemeinsam an der Umstellung auf eine intelligente und nachhaltige Glasproduktion arbeiten. GlassTrend besteht aus 60 Mitgliedern, darunter Glashersteller, Lieferanten von Schmelzöfen, Rohstoffen, Gasen, feuerfesten Materialien, Sensoren und Automatisierungstechnologien sowie Forschungsinstituten. Neben der Organisation von Veranstaltungen zum Wissensaustausch und -transfer verwaltet GlassTrend vorwettbewerbliche Projekte mit den GlassTrend-Mitgliedern, deren Schwerpunkt auf der intelligenten und nachhaltigen Glasproduktion liegt, z. B. Wasserstoffverbrennung und elektrische Schmelztechnologien.
Oscar Verheijen, GlassTrend
(c) CelSian
13:50
Wesentliche Reduzierung der CO2 Emissionen beim Glasschmelzen mit fortschrittlichem Wannendesigns
In der ETS-Phase 4 werden endlich anspruchsvolle CO2-Emissionsgrenzwerte für die Behälter- und Flachglas-Produktion festgelegt. Die Kosten des Energieträgers, die Verfügbarkeit, der CO2-Fußabdruck und Einsatzbereitschaft der Technik sind Schlüsselkriterien für einen Technologiewechsel. Der Vortrag geht zurück zu den Grundlagen der Wärmeströme der verschiedenen Energieträger im Schmelzprozess und dessen Auswirkungen auf das Wannen-Design. Es werden Designs für Container- und Floatglas-Wannen vorgestellt, die sich auf einen hohen elektrischen Energieeintrag konzentrieren (Hybridwannen). Wasserstoffverbrennung, Sauerstoffverbrennung und vollelektrisches Schmelzen werden bewertet.
Dr. Wolf Kuhn, Fives Stein
©Wolf Kuhn
14:10
Auf dem Weg zur klimaneutralen Glasproduktion – Förderprogramm zur Dekarbonisierung der Industrie
Mit dem Förderprogramm „Dekarbonisierung in der Industrie“ unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Einsatz von Technologien zur Treibhausgasminderung in der energieintensiven Grundstoffindustrie. Projektträger und direkter Ansprechpartner für Förderinteressierte ist das Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI). Im Vortrag erfahren Sie alles rund um das Förderprogramm und das Antragsverfahren.
Sebastian Varga
Kompetenzzentrum Klimaschutz in energieintensiven Industrien (KEI)
14:30 - 15:30
Preisverleihung International Year of Glass
10:00 - 12:00
Glasprodukte und -anwendungen 2
Chair
Dr. Hermanns, MDI Advanced Processing GmbH
10:00
BirdSecure Verglasung
BirdSecure - eine vogelfreundliche Lösung für Verbundsicherheitsglas
- Herausforderungen bei der Gestaltung moderner Gebäude.
- Glas; eine Gefahr für Vögel
- Gestaltung mit Trosifol® & Sentryglas® BirdSecure
Bjoern Sanden, Kuraray Europe GmbH
(c) Bjoern Sanden
10:20
Entwicklung optimaler Strukturen von Deckglas zur Verbesserung des Wirkungsgrads von Solarmodulen
Strukturiertes Glas verbessern die Lichteinkopplung in das Modul und das interne Lichtmanagement durch verbesserte interne Reflexion. Wir untersuchen den Einfluss von strukturiertem Rückseitenglas für bifaciale Module auf die Modulleistung und die theoretische Struktur, die durch die Implementierung von Rundungen an realistische Produktionsbedingungen angepasst wird. Diese Ergebnisse werden mit Modulen mit konventioneller weißer Polymerrückseite verglichen. Wir zeigen, dass strukturiertes Glas Rückseitenfolien ersetzen kann, ohne die interne Reflexion stark zu beeinflussen.
Dr. Laura Stevens, Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme ISE
(c) Fraunhofer ISE
10:40
Dynamische Flüssigkristallverglasung zur Verbesserung der Leistung von Gebäuden und GBCs
(c) Natalie Carrick
11:00
Mechanische Festigkeitsprüfung und Bewertung von dünnen großformatigen Solargläsern
In der Solarindustrie werden größere Waferformate eingeführt, die zu größeren Modulmaßen bis zu 2,3 x 1,3 m² führen. Die Glasfestigkeit bei hohen Belastungen (Sturm, Schneelast) ist eine wichtige Frage der Qualitätssicherung. In diesem Beitrag wird ein Versuchsaufbau zur Festigkeitsprüfung von großformatigen 2 mm Scheiben vorgestellt. Durch die geometrische Nichtlinearität muss die Auswertung durch eine Finite Elemente Simulation unterstützt werden um die Bruchspannungen zu ermitteln.
Matthias Pander, Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen
(c) Fraunhofer IMWS
Dr. Wilma Dewald
11:20
Design und Langlebigkeit von kalt gebogenen Isolierglaseinheiten
Gebogene und frei geformte Fassaden, einschließlich der Verwendung von Isolierglaseinheiten (IGUs), stellen einen klaren Trend in der architektonischen Gestaltung dar. Das Heißbiegen ist die gängigste Technik zur Herstellung gebogener IGUs. Obwohl es sich in vielen Projekten bewährt hat, ist bekannt, dass es aufgrund der großen Anzahl von Formen, die normalerweise für den Aufbau einer Freiformfassade erforderlich sind, sehr teuer sein kann. Als Alternative zur Heißbiegetechnik wird in diesem Beitrag die zunehmend verwendete Kaltbiege-Methode untersucht, die sowohl kostengünstiger als auch nachhaltiger ist. Diese Methode besteht darin, flache Isolierglaseinheiten aus der Ebene heraus zu verschieben, und erfordert im Allgemeinen Kräfte begrenzter Größe, die vor Ort während der Montage aufgebracht werden. Beim Kaltbiegen werden dauerhafte Belastungen in die Glasscheiben, die Glaszwischenlagen, die Sekundärdichtung und die Primärdichtung eingeleitet, wobei letztere für die Gasrückhaltung und den Widerstand gegen das Eindringen von Feuchtigkeit in den IGU-Hohlraum verantwortlich ist. Mit dem Schwerpunkt auf Dichtigkeit und Langlebigkeit werden die Ergebnisse von FEM-Analysen und Tests vorgestellt, die an Doppelverglasungen mit Sikasil®️ IG-25 Sekundärdichtungen und SikaGlaze®️ IG-5 PIB als Primärdichtung durchgeführt wurden, und ihr Verhalten unter Kaltbiegung und Klimabedingungen gemäß EN1279-2 untersucht. Der ermittelte Grenzwert wird für die Bemessung von kalt gebogenen IGUs in einer Hochhausfassade angewendet.
Pietro Demonits, Arcora Ingerop
Pedro Galvez, Sika Service AG
(c) Pedro Galvez
Ulrich Schuster
11:40
Bewältigung globaler Herausforderungen durch die Anwendung von Mikrostrukturen in der Verglasung
Die weltweite Bauindustrie verändert sich aufgrund verschärfter Baurichtlinien und einer verstärkten Konzentration auf CO2-Emissionen und Raumklima. Seit Jahren zielt die Entwicklung darauf ab, die Menge an Sonnenenergie, die in ein Gebäude eindringt, zu kontrollieren. Da diese Anforderungen jedoch häufig die Möglichkeiten herkömmlicher Glasbeschichtungslösungen übersteigen, musste die Branche auf teure externe Beschattungssysteme und Doppelfassaden zurückgreifen. Die Herausforderung bei herkömmlichen Beschattungssystemen besteht darin, dass sie zwar einen effektiven Sonnenschutz bieten, aber auch den Tageslichteinfall und die Sicht nach draußen verringern. Darüber hinaus sind herkömmliche Beschattungssysteme teuer, kompliziert zu installieren und zu bedienen und haben eine begrenzte Lebensdauer. Daher müssen neue Ansätze entwickelt werden. Lösungen, die eine effektive Beschattung bieten und gleichzeitig das natürliche Tageslicht und den Blick nach draußen erhalten. Bei MicroShade haben wir festgestellt, dass all diese Anforderungen durch die Anwendung von Mikrostrukturen innerhalb der Verglasung erfüllt werden können.
Helle Foldbjerg Rasmussen, MicroShade
Co-Speaker: Christian Lygum, MicroShade
(c) MicroShade A/S
Dr. Paul Harten